Die Dirigentin Simone Young. „Nennt mich nicht Maestra“
Mit Entschlossenheit und Taktstock hat sie es an die Spitze der männerdominierten Dirigentenwelt geschafft: Simone Young. Ob New York oder London, Paris, Berlin oder Wien, Simone Young hat die Bühnen der Welt erobert. Nach Jahrzehnten in der Champions League des internationalen Musikbetriebs hat sie den ganzen Trubel um ihren „Frauentitel“ allerdings mittlerweile satt.
2022 kehrte die Australierin mit großer Freude als erste Chefdirigentin des Sydney Symphony Orchestra in ihre Heimatstadt zurück.
Eine inspirierende, brillante Frau, die ihre Karriere am Pult mit Musikalität, Witz und Verve verfolgt hat – obwohl ihr als Mädchen, das an Sydneys Manly Beach aufwuchs, so dringlich davon abgeraten worden war.
Mit eisernem Willen war sie immer wieder diejenige, die als Erste gläserne Decken in der Männerbastion der Taktstockgiganten durchbrochen hatte. Als erste Frau gab sie den Takt der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker an, zahllose Preise markieren ihren Weg zum umjubelten Star der Opern- und Konzertwelt. Zuletzt erhielt sie im Oktober 2024 den International Opera Award, den „Oscar der Oper“, für ihr Dirigat.
Zerbrechlich und nachdenklich zeigt sich die sonst so tatkräftige Simone Young in der Coronazeit und entführt das Fernsehpublikum in ihr heimliches Refugium: einen Strickladen, in dem sie sich den wahren Herausforderungen ihres Daseins stellt.
Regie
Janine Hosking