Die Barbara Karlich Show

Hat Handwerk noch goldenen Boden?

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Viele heimische Branchen klagen über einen Lehrlings- und Fachkräftemangel.

Obwohl das alte Sprichwort “Handwerk hat goldenen Boden” noch immer Gültigkeit hat, ist die Lehre manchmal mit einem negativen Image behaftet. Viele Eltern wünschen sich, dass der Nachwuchs Matura macht, obwohl das Lebenseinkommen von Lehrberufen im Vergleich zu einigen akademischen Berufen gleich hoch oder sogar höher ausfällt. Eine gute Ausbildung stellt demnach immer noch den Schlüssel zu beruflichem Erfolg dar. Daher sollte die Lehre auch höher geschätzt werden, da sie den Erwerb von Fachwissen und handwerklichen Fähigkeiten verbindet. Außerdem sind qualifizierte Fachkräfte am Arbeitsmarkt immer gefragt.

Christoph, 38, Zimmerermeister aus Oberösterreich
Quelle: ORF
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Christoph, 38, Zimmerermeister aus Oberösterreich,

ist stolz auf seine Berufswahl: „Es gibt andere Lehrberufe, die einen schlechten Ruf haben. Nicht so bei meinem, ich habe auch keine Probleme, gute Lehrlinge zu finden.“ Er versteht das schlechte Image der Lehre nicht. „Wegen meiner guten Noten wurde mir geraten zu studieren. Aber warum studieren, ist ‚nur‘ eine Lehre etwas Schlechtes?“ Mit 26 Jahren hat er begonnen, Holzbau zu studieren. „Ich habe mich dann noch entschlossen, die Matura nachzumachen. Ich wollte mich weiterbilden. Aber nicht, um mit einem Titel prahlen zu können. Nur Leistung bringt Geld, nicht der Titel.“

Maresi, 58, Tischlermeisterin aus Wien
Quelle: ORF
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Maresi, 58, Tischlermeisterin aus Wien,

stammt aus einer Ärztefamilie. „Mein Weg war eigentlich vorgegeben, ich sollte Medizin studieren.“ Das tat sie auch, aber nicht lange. „Nach sechs Semestern musste ich aufhören, da ich in der Pathologie nicht mit Leichen in Berührung kommen wollte.“ Sie entschied sich für eine Tischlerlehre. „Für meine Familie war es schrecklich, als ich mich für die Lehre entschied. Aber ich wusste, dass ich etwas Handwerkliches machen wollte.“ Mittlerweile nimmt sie auch selbst Lehrlinge auf. „Ich habe mich selbstständig gemacht und darf diese schöne Kunst weitergeben.“