Die Barbara Karlich Show

Bauern einst und jetzt

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1970 ernährte ein österreichischer Bauer vier Menschen, heute sind es 77. Trotzdem sinkt die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe.

Wie aus Daten der Statistik Austria hervorgeht, arbeiten in Österreich nur noch zwei bis drei Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft unterliegt einem permanenten Wandel.  Die heimischen Betriebe sind im internationalen Vergleich relativ klein. Es gibt nach wie vor zahlreiche Familienbetriebe. Wenngleich mehr als die Hälfte der Bauern nur noch im Nebenerwerb melkt, pflügt und erntet. Wie hat sich die Arbeitsweise der Bauern im Vergleich zu früher verändert?

ORF
Sepp, 66, Altbauer aus Salzburg

Sepp ist bescheiden aufgewachsen. Seine Kindheit am Bauernhof war karg und voller Entbehrungen. Sepp blickt zurück: „Die gute alte Zeit hat es nie gegeben. Man musste lernen, mit wenig zufrieden zu sein. Taschengeld habe ich keines bekommen. Aber wir waren trotzdem glücklich. Heute haben die Menschen das Verzichten verlernt.“ Seine schönsten Erinnerungen sind jene auf den Pferdemärkten. Seiner Leidenschaft, der Pferdezucht, geht er heute noch nach. „Der ganze Stolz eines Bauern früher war der Misthaufen“, erklärt Sepp, „denn an dessen Größe konnte man erkennen, wieviel Besitz vorhanden war.“

ORF
Kathrin, 36, Bergbäuerin aus Kärnten

Kathrin wollte niemals Bäuerin werden. „Für mich war es eine schreckliche Vorstellung: viel Arbeit, keine Freizeit und ständig den Stallgeruch in der Kleidung zu haben.“ Die Vorurteile bestätigten sich aber nicht – im Gegenteil. Mittlerweile ist es ihr Traumjob. „Der Generationenkonflikt ist ausgeblieben. Mein Mann, meine Schwiegermutter und ich sind ein eingespieltes Trio.“ Sie möchte auch mit dem negativen Image, das die Landwirtschaft manchmal hat, aufräumen. „Es kann doch nicht sein, dass wir Kindern erklären müssen, wo die Milch herkommt.“