Die Barbara Karlich Show

Butter- und Besatzungskinder: Die Vergangenheit lässt mich nicht los

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Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in Österreich rund 20.000 Besatzungskinder auf die Welt.

Über deren Herkunft wurde oft geschwiegen, da Frauen und deren Kinder häufig diskriminiert oder sogar beschimpft wurden. Als Butterkinder wurden die unterernährten Kinder in der Nachkriegszeit bezeichnet, die nach Kriegsende in andere Länder auf Erholung geschickt wurden. Unter anderem wurden die Schweiz oder Spanien zum Ziel solcher Kinderverschickungen. In der heutigen Sendung blicken Besatzungs- und Butterkinder zurück in die Vergangenheit und erzählen von ihren Erfahrungen.

Monika
Quelle: ORF
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Monika, 78, Schneiderin in Pension aus Wien,

wurde nach dem Krieg ins Ausland geschickt, um etwas aufgepäppelt zu werden. „Viele Kinder waren zu dieser Zeit unterernährt. Ich hatte das Glück und durfte nach Spanien zu einer Gastfamilie reisen.“ Sie erinnert sich gerne an diese Zeit zurück. „Meine Familie war in Torrevieja, direkt am Meer – es war wundervoll zum ersten Mal das Meer zu sehen.“ Sie durfte viel Neues erleben. „Wir bekamen Bananen und Orangen, die wir anfangs mit Schale essen wollte, da wir so etwas noch nie gesehen haben.“ Sie war als Kind dann noch vier Mal in Spanien. „An diesem Ort wurde mir wieder Lebensfreude geschenkt, ich bin für immer dankbar.“

Karin
Quelle: ORF
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Karin, 74, Schneiderin in Pension aus Vorarlberg,

ist als Besatzungskind eines marokkanischen Soldaten aufgewachsen. „Meine Mutter musste damals für die Soldaten Wäsche waschen, so haben sich meine Eltern kennengelernt.“ Sie hatte es als Kind nicht immer leicht. „Wegen meiner dunklen Hautfarbe wurde ich oft gehänselt.“ Erst 2009 hat sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben. „Ich habe in Marokko nach meinem Vater gesucht. Die Hoffnung ihn zu finden hatte ich sehr lange Zeit, bisher hat sich leider nichts ergeben.“