Die Barbara Karlich Show - Classics

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der käuflichen Liebe und der sündigen Meilen.

Es erwartet Sie ein Wiedersehen mit spannenden Persönlichkeiten, die sehr offenherzig erzählen, was Menschen dazu bewegen kann, in der Rotlichtszene Fuß zu fassen aber auch, wie es gelingen kann, dem Milieu wieder den Rücken zu kehren.

Richard war als „Capo“ im Wiener Rotlichtmilieu bekannt und gefürchtet: „Früher habe ich Menschen gekauft und war selbst bereit, für Geld einiges zu tun.“ Heute hat sich der ehemalige Rotlichtkönig aus dem Milieu zurückgezogen, ist verheiratet und lebt als überzeugter Buddhist, Veganer und Stoiker: „Ich habe mein Leben um 180 Grad geändert. Besitz und Reichtum haben keine Priorität mehr in meinem Leben.“

Uwe weiß aus eigener Erfahrung, dass man im Leben oft völlig andere Wege einschlägt als geplant und sagt: „Ich war 25 Jahre lang im Polizeidienst als verdeckter Ermittler tätig, bevor ich die Seiten gewechselt habe und seit über einem Jahrzehnt ein Bordell betreibe.“ Sein erstes „Terminhaus“ eröffnete er mit seiner Exfreundin, einer Prosituierten, der er beim Ausstieg aus dem Milieu helfen wollte.

Biggi ist seit zwanzig Jahren im Rotlichtmilieu tätig und steht offen zu ihrer Berufswahl „Ein Doppelleben zu führen würde für mich nie in Frage kommen. Mein Umfeld und meine Kinder wissen Bescheid.“ Über ihre Kunden sagt sie: „Achtzig Prozent der Männer, die zu mir kommen, sind verheiratet. Mir ist es lieber, dass Männer zu einer Prostituierten gehen, als sich eine Geliebte zu suchen“. Außerdem ist sie überzeugt „Viele Männer gehen auch nur ins Bordell, weil sie mit jemandem reden wollen.“

Renato ist als Callboy tätig: „Früher musste ich ein Doppelleben führen, heute kann ich offen zu meinem Beruf stehen. Inzwischen ist meine Familie sogar stolz auf mich“.  Über seine Kundinnen erzählt Renato: „Es kommen viele Frauen zu mir, die sich von ihrem Partner vernachlässigt fühlen. Ich habe Kundinnen aus den unterschiedlichsten Schichten. Viele wollen nicht nur Sex, sondern einfach nur beachtet werden.“

Shiva ist ausgebildete Psychologin und hat ihre „wahre“ Berufung eher zufällig entdeckt, wie sie erzählt. „Ich habe das Gefühl, dass ich den Leuten geben kann, was sie suchen. Und das ist ein sehr schönes Gefühl.“ Die Männer, die zu ihr kommen, sind hauptsächlich zwischen vierzig und sechzig Jahren alt. „Was die gesellschaftliche Schicht angeht, geht es aber quer durch.“