Die Barbara Karlich Show - Classics

Teufelskreis Sucht

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Heute gibt es ein Wiedersehen mit Persönlichkeiten, die in berührender Offenheit erzählen, wie sie ihr Weg in die Abhängigkeit führte.

Sie erklären, was die Ursachen dafür waren und welche Auswirkungen ihr zwanghaftes Verhalten hatte. Sie berichten aber auch davon, wie es ihnen gelang, sich aus all den mit ihrer Sucht verbundenen Problemen und Ängsten wieder zu befreien.

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Dominik, Kaufmann für Bürokommunikation und Coach aus Deutschland

Dominik erzählt, dass er sich als Jugendlicher als Außenseiter gefühlt hat: „Ich wollte einfach nur dazugehören, bin aber an die falschen Freunde geraten und mit Alkohol und Drogen in Kontakt gekommen. Ich führte ein Leben auf der Überholspur.“ Schließlich begann er selbst zu dealen. „Mit 21 Jahren kam ich ins Gefängnis. Ich begann eine Therapie und wurde auch kurz obdachlos, bis mich ein Sozialarbeiter auf den rechten Weg brachte.“ Heute hält er Vorträge in Schulen, um Jugendliche vor Drogen zu warnen.

ORF
Patrick, Business Management Student aus Deutschland

Patrick ist süchtig nach Schönheitsoperationen. Schon mit achtzehn Jahren ließ er sich Botox spritzen. Es folgten eine Nasen-Operation, ein Stirnlifting, ein Lippenlifting und eine Oberlidstraffung. Insgesamt hatte er schon über hundert Behandlungen hinter sich. „Ich mag das Künstliche und das Extreme“, erklärt Patrick.

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Marcel, DJ und Musikproduzent aus Vorarlberg

Marcel war früher ein Grenzgänger, der das Risiko liebte: „Ich war auf der Suche nach einem besonderen Kick und wurde süchtig nach dem Surfen auf Zügen.“ Er kletterte nachts auf Dächer oder Kupplungen von Zügen und fuhr mit, bis er mit 27 Jahren einen schweren Unfall erlitt, den er nur knapp überlebte. Trotzdem hat er seinen Lebensmut nicht verloren: „Ich möchte anderen Menschen Mut machen. Es ist nie zu spät sein Leben zu ändern und wieder neu zu beginnen.“

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Sepp, Pensionist aus Oberösterreich

Sepp ist seit 27 Jahren trockener Alkoholiker und erklärt, dass er nicht gewusst hat, dass er süchtig ist und es „einfach übersehen“ hat. Er erzählt: „Ich habe ja auch nicht getrunken, weil es mir schlecht ging, sondern weil ich so glücklich war. Ich war verheiratet, habe drei Kinder und ein schönes Haus.“ Heute ist es ihm ein Anliegen, anderen Alkoholkranken zu helfen, denn allein hätte er es auch nicht geschafft. Seine Selbsthilfegruppe ist mittlerweile sein Wirtshausersatz.

Christina, Eventbetreuerin aus Niederösterreich

Christina hat es geschafft, ihre Abhängigkeit zu überwinden. „Ich schlitterte von der Magersucht in die Bulimie und gefährdete meine körperliche und seelische Gesundheit.“. Den Kontakt zu Freunden hat sie dadurch verloren, ihre Beziehung beendet und den Job gekündigt. „Erst als ich alles, was mir wichtig war, verloren hatte, vertraute ich mich einer Freundin an“. Heute steht sie wieder mit beiden Beinen im Leben und akzeptiert sich so, wie sie ist.