Die Barbara Karlich Show
Mein Outing war die beste Entscheidung
Gerade im privaten Umfeld, bei den eigenen Eltern oder im Freundeskreis ist die Überwindung oft am größten. Auch in der Arbeitswelt oder bei der Wohnungssuche gibt es immer noch Probleme oder werden Menschen aus der queeren Community manchmal diskriminiert. Es stellt sich auch die Frage, ob es heutzutage überhaupt noch notwendig sein muss, sich zu outen.

Sissi wusste immer schon, dass sie homosexuell ist, hat das Gefühl aber nie benennen können: „Als Kleinkind war ich in die Kindergärtnerin verliebt, dann in die beste Freundin. Ich habe mich mein ganzes Leben zu Mädchen hingezogen gefühlt.“ Mit Mitte zwanzig hat sich Sissi schließlich im Kreise ihrer Familie geoutet. Ein paar Jahre später kam ihr Sohn zur Welt, dem sie mittels eines eigens gestalteten Buches erklärte, dass er zwei Mamas hat. Ihr Rat an alle Homosexuellen ist: „Outet euch und steht zu eurem Leben!“

Christin hat mit 45 Jahren gemerkt, dass sie sich mit einem anderen Geschlecht identifiziert als jenem, dass ihr bei der Geburt zugewiesen wurde, wie sie erzählt: „Ich habe mich 2019 einer Geschlechtsangleichung unterzogen. Davor lebte ich als Mann. Dass ich anders als meine gleichaltrigen Freunde bin, habe ich schon mit achtzehn Jahren gespürt. Ich wusste aber nicht, wie ich damit umgehen soll. Den Begriff ´Transgender´ kannte ich zu der Zeit nicht.“ Das Outing in der Firma und auch im privaten Umfeld verlief problemlos: „Die Kollegen, Freunde und Familie haben großartig reagiert und mich bei allem unterstützt.“
Weitere Infos zur Sendung:
Filme des Regisseurs Gregor Schmidinger:
- Nevrland (2019)
- Homophobia (2012)
Queer Business Women:
http://www.qbw.at
Famos – Verein zur Unterstützung und Vernetzung von Regenbogenfamilien in Österreich:
http://www.regenbogenfamilien.at
Buch: „Mich hat nicht gewundert, dass sie auf Mädchen steht.“
Autorinnen: Lisa Bolyos, Caroline Frank
Achse Verlag 2021