Die Barbara Karlich Show

Ich führte eine Scheinehe

Werbung Werbung schließen

Welche Gründe bewegen Menschen zu heiraten? - darüber spricht Barbara Karlich heute mit ihren Gästen.

Die meisten Menschen heiraten aus Liebe und weil sie von einer Ehe voll gegenseitiger Unterstützung und Zuneigung träumen, die das ganze Leben anhält. Doch es gibt auch solche, die den Bund fürs Leben eingehen, weil die gesellschaftlichen Normen es so vorsehen oder weil sie einen bestimmten Zweck verfolgen.

ORF
Inga, 73, Schneiderin in Pension aus Wien

Inga hat das erste Mal mit achtzehn Jahren geheiratet: „Ich habe nur deshalb geheiratet, weil ich von zuhause ausziehen wollte. Die Ehe war mehr Schein als Sein.“ Auch für die zweite Ehe hatte Inga gute Gründe: „Er war ein fescher Mann und ich wollte eine gemeinsame Wohnung. Dass das keine Basis für eine gute Ehe ist, war mir damals noch nicht bewusst.“ Kurze Zeit später war auch diese Ehe zu Ende. Inga ist jetzt seit einigen Jahren mit ihrem dritten Mann verheiratet: „Das wird halten, denn diesmal hatte ich außer der Liebe keinen Grund zu heiraten.“

ORF
Amanda, 50, Software-Entwicklerin aus Bayern

Amanda weiß aus eigener Erfahrung wie es sich anfühlt eine Scheinehe zu führen: „Ich musste mein ‚wahres Ich‘ lange unterdrücken, denn ich kam nicht als Amanda, sondern als Hermann zur Welt. Ich bin transsexuell.“ Sie hat schon immer gewusst, dass sie eine Frau ist. Trotzdem versuchte sie früher immer, gesellschaftlichen Normen zu entsprechen: „Ich habe geheiratet und eine Familie gegründet, weil es zum Leben einfach dazugehört.“ Zwei Jahre nach der Scheidung entschied sich Amanda für eine Geschlechtsangleichung: „Ich habe eine Freiheit gewonnen, die ich nie wieder missen möchte. Heute lebe ich voll und ganz als Frau.“