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Der Wiener Prozess

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Nach Moskau, Zürich und dem Kongo macht der neue Intendant der Wiener Festwochen nun auch der Stadt Wien ihre Schauprozesse.

Die Dokumentation „Der Wiener Prozess“ von Tatjana Berlakovich beobachtet den Ablauf des ersten Prozess-Wochenendes, an dem Regisseur Milo Rau nach den „Verwundungen der Corona Pandemie“ fragt.

Der Wiener Prozess
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Die verwundete Gesellschaft - Rudolf Anschober, ehemaliger Gesundheitsminister

Der Prozess widmet sich den großen gesellschaftlichen Narben, die seit der Corona Pandemie zurückgeblieben sind, sowie den Zerwürfnissen rund um die Maßnahmen und der hochemotionalisierten Impfdebatte. Außerdem gibt die Doku Einblicke in die beiden weiteren Prozesse, bei denen es um politische „Anschläge auf die Demokratie“ geht und um die Heuchelei von Kunst- und Kulturschaffenden sowie Klimaklebern, die vorgeben, es mit ihrer Arbeit gut zu meinen.

Milo Rau - Wiener Prozesse
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Raus Prozesse sind eine neue Form des Theaters, die er als Regisseur erfunden hat. Er holt die Wirklichkeit auf die Bühne und lässt Aufführungen stattfinden, die an reale Gerichtsprozesse angelegt sind. Auf der Bühne stehen nicht Schauspielerinnen und Schauspieler, sondern tatsächlich Betroffene und Akteure und Akteurinnen, wie etwa Richter und Richterinnen oder Politiker und Politikerinnen.

Irmgard Griss
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Irmgard Griss, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, als Richterin

So wird unter anderem die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Irmgard Griss als Richterin auftreten. Der Jurist, Politiker und Autor Alfred Noll als Ankläger.

Alfred Noll
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Jurist Alfred Noll als Ankläger

„Der Wiener Prozess“ verlässt immer wieder den Bühnenraum, zeigt Archiv- und Nachrichtenbilder realer politischer Handlungen, die den Rahmen für Milo Raus Prozesse bilden. Darunter etwa die Arbeit demokratischer Institutionen während der Pandemie, die Verteilung von Corona Hilfen sowie die Funktion verschiedener Medien während der Corona-Krise. Mit Filmausschnitten aus den früheren Prozessen in Moskau, Zürich und dem Kongo erläutert die Doku, wie glaubwürdig diese „inszenierte“ Form der Rechtsprechung ist.

Wiener Prozesse
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Ob sie Einsichten und Einblicke in einzelne Fälle bietet, die in der Realität nicht beachtet worden sind und ob offensichtliche Missstände neu interpretiert und geklärt werden können? Das Urteil wird am Ende jedes Prozess-Wochenendes von einem Geschworenengericht aus der Bevölkerung gefällt.

Regie
Tatjana Berlakovich

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