
Dear Beautiful Beloved
Während die Kämpfe an der Front zum traumatisierenden Alltag geworden sind, entstehen in der Gesellschaft notgedrungen neue Formen der Fürsorge. Genau hier – jenseits der täglichen Nachrichtenbilder – setzt der Dokumentarfilm von Regisseur Juri Rechinsky an.

Der Film richtet den Blick auf die stille, oft übersehene Front: auf Menschen, die mit unermüdlichem Einsatz Menschenleben retten, bevor es zu spät ist. Tag für Tag, Nacht für Nacht evakuieren sie kranke und alte Menschen, pflegen Verletzte, errichten mobile Krankenstationen und organisieren Fluchtrouten. Inmitten des Ausnahmezustandes entwickeln sie neue Strukturen, die zu Schutzräumen werden, in der sie Nähe finden und ihre Würde gewahrt wird.

„In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so eine Reise gemacht“ erklärt eine alte Frau. Gemeinsam mit anderen Menschen, die krank oder allein sind, nicht mehr gehen oder sehen können, sitzt sie in einem Zug, der sie in Sicherheit bringen soll. Die Antwort, die sie bekommt, lautet: „Es wird alles gut. Solange es nicht ihre letzte Reise ist … das ist das Einzige, was zählt.“

Mit großer Behutsamkeit begleitet der Film Menschen, deren Alltag geprägt ist von Vertreibung, Ungewissheit, Verlust und Angst. Doch zwischen Schmerz und Trauer entstehen auch stille Momente der Solidarität, des Humors und einer erstaunlichen Widerstandskraft.
„Dear Beautiful Beloved“ gibt Einblicke in Überlebensstrategien, in einer Zeit, in der der Ausnahmezustand zur Normalität geworden ist. Der Regisseur bleibt mit seiner Kamera dabei stets respektvoll auf Abstand. Seine Bilder sind ruhig, klar und erschütternd ehrlich. Getragen von einem tiefen Vertrauen in die Menschlichkeit jener, die handeln, weil niemand sonst es tut.
Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen
Regie
Juri Rechinsky