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Das Fieber

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Die Dokumentation stellt afrikanische Protagonist*innen vor, deren Arbeit an lokalen Lösungen Millionen Menschen das Leben retten könnte. 

Malaria soll mehr Menschen getötet haben als alle anderen Krankheiten und Kriege dieser Erde zusammen. Laut UNICEF stirbt in Afrika mittlerweile alle 30 Sekunden ein Kind an den Folgen einer Malariainfektion. Dabei könnte die epidemische Ausbreitung womöglich in den Griff bekommen werden: mit der leicht zugänglichen und kostengünstigen Heilpflanze Artemisia. Sie soll über alle Eigenschaften verfügen, um die entsprechenden Erregerstoffe aus dem menschlichen Körper zu spülen.

Artemisia (Pflanze)
ORF/pooldoks
Artemisia

Der Grund, warum Artemisia kaum zum Einsatz kommt, sind angeblich die Machenschaften westlicher Pharmakonzerne. Aus Angst um ihre Profite, die die Konzerne durch ihre Malariamedikamente erzielen, sollen sie Druck auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausüben, das Heilkraut zu verbieten. Die Organisation scheint sich zu beugen und an einer regionalen Lösung wenig interessiert zu sein.

ORF/pooldoks
ORF/pooldoks
Rehema Namyalo ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, führt eine kleine Klinik in ihrer Heimatstadt. Sie arbeitet unnachgiebig an der Verbreitung des Wissens über Artemisia annua als Malariaprophylaxe. Jeder kann die Pflanze selber anbauen und seine Familie eigenständig und kostengünstig vor Malaria schützen.

Viele afrikanische Länder trauen sich angeblich auch nicht der WHO zu widersetzten, weshalb Artemisia auch nicht verbreitet werden und zum Einsatz kommen kann. Ein Großteil, der am schlimmsten betroffenen Bevölkerung, kann sich die Medikamente der Pharmariesen aber kaum oder gar nicht leisten. Schlimmer noch: der Erreger wird zusehends resistent gegen die gängigsten Präparate. Zwar steckt etwa die Bill-Gates-Stiftung angeblich Unsummen in dessen Erforschung. Doch dies scheint mehr dem guten Image zu dienen als der Lösung des Problems. Auch ein Medikament, mit dem man die Brutstätten der Malaria-Träger sauber halten könnte, würde Abhilfe schaffen. Bis lang ist es auch hier offensichtlich nicht gestattet, dafür lokale Produktionsstätten im Land zu errichten.

Richard Mukabana, Professor für Biologie an der Universität Nairobi, Kenia
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Richard Mukabana, Professor für Biologie an der Universität Nairobi, Kenia

Die Filmemacherin Katharina Weingartner gibt mit ihrem Dokumentarfilm „Das Fieber“ nicht nur Einblicke in die schmutzigen Geschäfte von Pharmaunternehmen, der Rolle der WHO und der Bill-Gates-Stiftung, sondern zeigt auch auf, dass Malaria keineswegs eine von der Natur gegebene Infektionskrankheit ist, sondern durch die Kolonialisierung und die dadurch resultierenden Veränderungen in Afrika ausgelöst wurde. 

Paul Mwamu, Lehrer in Kenia. Fast alle Kinder in seiner Klasse haben Familienangehörige durch Malaria verloren. Er unterrichtet sie in Malariaprävention.
ORF/pooldoks
Paul Mwamu, Lehrer in Kenia. Fast alle Kinder in seiner Klasse haben Familienangehörige durch Malaria verloren. Er unterrichtet sie in Malariaprävention.

Dabei widersetzt sich „Das Fieber“ dem ewigen Blick auf das afrikanische „Leid“. Szenen an Malaria erkrankter Menschen sind rar. Stattdessen kommen ausschließlich afrikanische Protagonist*innen zu Wort. Ein Insektenforscher, eine Heilpraktikerin und ein Pharmakologe. Sie bekommen genügend Raum im Film, um darzulegen wie dringend es wäre, das Malariaproblem selbst in die Hand nehmen zu dürfen und über die Malariamedikation bestimmen zu dürfen.

Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen.

Regie
Katharina Weingartner

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