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Christian Thielemann - Mein Strauss

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Der 1959 in Berlin geborene Christian Thielemann hat bekanntermaßen ein Faible für das deutsche Musikrepertoire. In der Dokumentation von Andreas Morell spricht der Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden über die musikalischen Grenzgänge seines Lieblingskomponisten.

Strauss, von dem Thielemann sagt, „er ist der einzige Komponist, den ich gerne kennengelernt hätte“, war seiner Zeit in mancher Weise voraus. Strauss' Werk und Leben wird kontrovers diskutiert, dennoch gilt er als einer der bedeutendsten Komponisten des 19. und des 20. Jahrhunderts.

Christian Thielemann hat die Strauss-Villa im oberbayrischen Garmisch-Partenkirchen, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, schon mehrfach besucht und erzählt: "Da hat sich bis heute nichts verändert. Da stehen die Bierkrüge, hier wohnte ein gutbürgerlicher Mensch, schlief in gestärkter Bettwäsche, spielte Skat, und es gab einen anständigen Sonntagsbraten - das alles atmet diese Atmosphäre. Und dass dieser Mann dann in solch abseitige Milieus wie ,Elektra' und ,Frau ohne Schatten' abdriftete, das spricht ja Bände."

Wie Strauss lebt auch Thielemann ein „bürgerliches“ Leben mit einer großen Liebe zur deutschen Kultur, einer stattlichen Villa am Griebnitzsee und einer umfangreichen Kunstsammlung. „Ich bekenne mich dazu“, sagt er, „ich finde einfach, dass das schön ist. Guter Wein, gute Musik, tolle Orchester“.

Christian Thielemann gilt international als der bekannteste Dirigent für das deutsche Musikrepertoire
ORF/ZDF/Tobias Albrecht
Christian Thielemann gilt international als der bekannteste Dirigent für das deutsche Musikrepertoire

Auf unnachahmliche Weise lotet der Stardirigent Thielemann die Widersprüchlichkeiten in der Musik von Strauss aus - zwischen bürgerlichem Leben und künstlerischem Exzess, zwischen Bewahrung der Tradition und klarer Überschreitung der Grenzen.

Regie
Andreas Morell

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