
Bewusst Gesund - Das Magazin
Dem Ragweed auf der Spur – Handy App zur Allergenjagd
Ragweed, zu Deutsch Traubenkraut, heißt jene invasive Pflanze, die sich schon seit einiger Zeit aus östlicher Richtung kommend bei uns ausbreitet. Ab Juni tauchen die ersten Exemplare dieses Neophyten auf, der die heimische Pollensaison auf mehr als dreihundert Tage verlängert. Ragweed hat nicht nur ein sehr hohes allergisches Potenzial – vier bis fünf Pollen pro Kubikmeter Luft reichen bereits aus, um bei Menschen klinische Symptome auszulösen - es ist auch eine Bedrohung für die Landwirtschaft. Ragweed verbreitet sich zum Beispiel in Sonnenblumenfeldern, verdrängt diese, und führt so zu Ernteausfällen. Der Begründer des europäischen Pollenwarndienstes in Österreich, Uwe Berger, ist als Allergiker selbst betroffen. Er hat eine App namens Ragweed-Finder entwickelt, mit der die Pflanze besser lokalisiert, und ihre Ausbreitung gebremst werden soll. Jeder und jede kann dabei mithelfen.
Gestaltung: Christian Kugler

Studiogespräch: Digitale Diagnosen zu psychischen Erkrankungen
Beim Scrollen durch TikTok oder Instagram stößt man immer häufiger auf Videos, in denen Menschen offen über ADHS, Depressionen oder Traumata sprechen. Begriffe wie „Trigger“, „Healing“ und „Mental Health“ sind allgegenwärtig. Plötzlich diagnostizieren sich viele selbst oder suchen bei Influencern nach schnellen Lösungen für ihre seelischen Probleme. Psychische Gesundheit, oder vielmehr psychische Probleme, sind zu einem Social-Media-Trend geworden. Was früher tabuisiert wurde, wird heute massenhaft geteilt – oft emotional und undifferenziert. Die Thematik der mentalen Gesundheit erreicht dadurch ein breites Publikum, verliert aber nicht selten an Tiefe. Die Grenze zwischen echter Aufklärung und Selbstinszenierung verschwimmt. Zudem verändert sich nicht nur den Umgang mit psychischem Leid, sondern auch das gesellschaftliche Verständnis von Krankheit, Belastbarkeit und individueller Verantwortung, erklärt Soziologin Dr. Laura Wiesböck, die dieses Phänomen untersucht hat.
Diabetes und Hitze - eine besondere Herausforderung
Sommerliche Hitzeperioden sind für viele eine Belastung. Menschen mit Diabetes stehen im Hochsommer aber vor besonders schwierigen Herausforderungen. Da die Krankheit Gefäße und Nerven schädigt, wird die natürliche Anpassung des Körpers an Temperaturschwankungen erschwert. Auch der Blutzuckerspiegel ist in der Hitze volatiler, also schwankend, dadurch ist es schwieriger und aufwändiger diesen zu messen als in der kalten Jahreszeit. Auch für jene Diabetiker, die moderne Technik am Körper tragen, wie Sensoren oder Insulinpumpen. Und nicht zuletzt werden auch sämtliche Folgeschäden des Diabetes durch die Hitze schlimmer – Stichwort Herzschwäche, Nierenprobleme oder Infektionsneigung. „Bewusst Gesund“ hat mit einer Betroffenen und einem Diabetes-Spezialisten über die Problematik gesprochen.
Gestaltung: Christian Kugler


Bewusst Gesund-Tipp: Genitalherpes
Ein Thema, das laut vieler Betroffener zu wenig angesprochen wird, ist Genital-Herpes. Eine ansteckende Virusinfektion, die schmerzhafte Bläschen verursacht - und zwar nicht auf den Lippen, sondern im Genitalbereich. Herpes genitalis wird meistens durch Sexualkontakte übertragen. Wer sich einmal angesteckt hat, trägt die Viren (Herpes Simplex) lebenslang in sich. Die Erkrankung kehrt in den meisten Fällen immer wieder. Medikamente können Linderung bewirken, jedoch nicht das Virus beseitigen. Die Beschwerden sind oft nicht nur körperlich, sondern auch psychisch sehr belastend, erläutert Prof. Dr. Siegfried Meryn.
„Bewegt im Park“ - sportlich durch den Sommer
Die Menschen in Österreich bewegen sich zu wenig - das belegen unterschiedliche Studien. Tatsache ist auch, dass neben gesunder Ernährung vor allem Sport der wichtigste Faktor für ein gesundes, langes Leben ist. Eine Initiative, die motivieren soll, ist das Projekt „Bewegt im Park“, das heuer zum neunten Mal stattfindet. Mit Start am 10. Juni können Bewegungswillige jeden Alters bis September in Parkanlagen in ganz Österreich kostenlos turnen und gemeinsam ins Schwitzen kommen. Angeboten werden insgesamt über 700 Sportkurse. Wir stellen einige davon vor.
Gestaltung: Vroni Brix


Moderation: Dr. Christine Reiler
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bewusstgesund@orf.at
Die Sendung BEWUSST GESUND ist in Gebärdensprache auf ORF 2 Europe zu sehen und über Digitalsatellit oder in Kabelnetzen, in denen ORF 2 Europe eingespeist ist.