
betrifft: uns - Reportagen ohne Filter
Traiskirchen - Ein Flüchtlingsheim und seine Nachbarn
Wie lebt es sich in Traiskirchen?
Kein anderer Ort in Österreich steht so sehr für Flucht und Asyl wie Traiskirchen. Die Bilder vom Sommer 2015 haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt: Geflüchtete, darunter Schwangere und Kinder, die in Zelten oder auf dem nackten Boden schlafen mussten. Doch diese Zeit war nicht nur für die Flüchtenden eine enorme Belastung, auch viele Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt haben das Jahr 2015 nicht vergessen.
Das Erstaufnahmezentrum existiert seit Jahrzehnten: In den vergangenen 69 Jahren haben über eine Million Menschen in Traiskirchen Zuflucht gefunden. Während manche Anrainer von „Invasionen“ sprechen, engagieren sich andere gemeinsam mit Geflüchteten für ein Miteinander.
Heute leben nur noch zwischen 550 und 600 Menschen in der Betreuungseinrichtung Traiskirchen. Das Leben im Lager bleibt für viele ein Rätsel – Medien erhalten keinen Zutritt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben keine Interviews.
„betrifft: uns“ beschäftigt sich in dieser Folge mit der Frage, wie es sich im und neben dem größten Flüchtlingslager Österreichs lebt. Tara Giahi hat mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Erstaufnahmezentrums gesprochen, mit Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft – und mit jenen, für die Traiskirchen nach ihrer Flucht zur zweiten Heimat geworden ist.