Besuch im Bubenland
ORF/KGP Filmproduktion/Polyfilm
dokFilm

Besuch im Bubenland

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Im südlichen Burgenland scheint die Zeit still zu stehen. Inmitten dieser ruhigen, fast entrückten Landschaft begegnet Regisseurin Katrin Schlösser einer Generation von Männern, die selten gefragt wird und die noch seltener antwortet. Mit ihrem Dokumentarfilm „Besuch im Bubenland“ kehrt Schlösser in ihre zweite Heimat zurück, wohin sie einst der Liebe wegen gezogen war – es ist dies eine filmische Feldforschung über Männlichkeit, Einsamkeit und Unausgesprochenes.

Besuch im Bubenland
ORF/KGP Filmproduktion/Polyfilm

Mit Handykamera und Mikrofon zieht Schlösser allein durchs Land. Sie besucht Bauern, Handwerker und Pensionisten, Männer aller Altersstufen. Ihre Frage ist schlicht: „Wie geht es dir?“ Doch ihre Präsenz, ihre Offenheit und ihr ehrliches Interesse schaffen Raum für mehr.

Besuch im Bubenland
ORF/KGP Filmproduktion/Polyfilm

Was folgt, sind überraschend offene Gespräche. Die Männer erzählen von zerbrochenen Beziehungen, gescheiterten Lebensentwürfen, Schulden, verstorbenen Vätern und von ihrer eigenen Rolle als Vater, die nur noch in Erinnerungen existiert. Viele haben den Kontakt zu ihren Kindern verloren. Zwei mussten gar den Tod ihrer Kinder erleben. Was alle Protagonisten eint, ist das Gefühl, verlassen worden zu sein. Von der Familie, vom Leben, vielleicht auch von sich selbst.

Besuch im Bubenland
ORF/KGP Filmproduktion/Polyfilm

Als Opfer eines Systems sehen die Männer sich dabei nicht. Patriarchale Strukturen, die sie formen und einengen sind für sie kein Thema. Ihr Leben „ist, wie es halt so ist“, wie einer sagt. Und gerade darum geht es auch in „Besuch im Bubenland“.

Besuch im Bubenland
ORF/KGP Filmproduktion/Polyfilm

Es ist ein Film, der weder urteilt noch deutet, sondern genau hinschaut. Dabei begegnet die Filmmacherin ihren Gesprächspartnern mit Neugierde und Empathie. Das Resultat ist ein berührendes Porträt von Männlichkeit abseits aller Klischees und Rollenbilder. Ein Film über das Zuhören, über Nähe, die schwerfällt und über Menschen, die nicht oft gesehen werden. Und - er stellt die Frage was es bedeutet, wenn Herkunft, Tradition und Schweigen das Leben bestimmen.

Regie
Katrin Schlösser

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