Bernard Haitink: Der geheimnisvolle Maestro
Die Musikwelt trauert um einen ihrer beliebtesten Dirigenten: der niederländische Maestro Bernard Haitink ist gestern in seiner Wahlheimat London gestorben. Aus diesem Anlass wiederholt der ORF das letzte filmische Portrait, das der Brite John Bridcut über den charismatischen Musiker gestaltet hat. Es beobachtet den auf der ganzen Welt beliebten Meister, der vor allem für seine Bruckner- und Mahlerinterpretationen berühmt war, während er seine letzten Konzerte vorbereitete.
Einige der Musiker, mit denen er zusammengearbeitet hat, versuchen die Geheimnisse seiner Dirigiertechnik zu erklären, während Haitink selbst darüber spricht, wie sich seine Herangehensweise während seiner 68 Jahre am Pult von diversen Orchestern verändert hat. Gerne gibt er jungen Musikern, die in seine Fußstapfen treten wollen, auch wohlgemeinte Ratschläge.
Zu den Musikern, die sich an ihre Zusammenarbeit mit Haitink erinnern, gehören Dame Sarah Connolly und Sir Thomas Allen, der Pianist Emanuel Ax, der Komponist Mark-Anthony Turnage sowie Mitglieder der Wiener Philharmoniker, des Chicago Symphony Orchestra, der Niederländischen Radio Philharmonie sowie des Concertgebouw Orchesters.
In einem überraschend offenen und emotionalen Gespräch verrät Bernard Haitink, wie seine Kindheit in Amsterdam während des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Besatzung und durch den „Hungerwinter“ seine Sicht auf die Welt geprägt hat. Er beschreibt auch seine schwierigen Anfänge als Dirigent, das angespannte Verhältnis zum Concertgebouw Orchester und die manchmal turbulenten Jahre am Royal Opera House in Covent Garden.
Zusammen mit den Erinnerungen seiner Familie entsteht so ein berührendes Porträt eines schüchternen, sehr empathischen und vor allem hoch musikalischen Menschen.
Seine wertvollen Ratschläge werden der trauernden Nachwelt fehlen.
Regie: John Bridcut