Barbara Karlich - Talk um 4

Ich bin ein Besatzungskind

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Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in Österreich mindestens 30.000 sogenannte Besatzungskinder auf die Welt.

Sie galten häufig als „Kinder des Feindes“, obwohl die Väter de jure keine Feinde mehr waren. Viele waren unterschiedlichen Formen von Diskriminierung, Stigmatisierung und Tabuisierung ausgesetzt. Die Mehrheit der Betroffenen wuchs ohne den leiblichen Vater auf. Die Militärangehörigen wussten häufig nicht, dass sie ein Kind gezeugt hatten oder wurden noch vor dessen Geburt versetzt. Die Suche nach dem leiblichen Vater ist für viele dieser Kinder häufig bis heute ein Thema. Im Vordergrund steht die Ergründung der eigenen Identität, die Frage nach den „persönlichen Wurzeln“, der Versuch, diese Lücke in der eigenen Vita zu schließen.

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Karin, 77, Schneiderin in Pension

Karin erlebte als Tochter eines marokkanischen Soldaten der französischen Armee als Kind Diskriminierung, sie wurde von anderen Kindern beschimpft. Erst mit sechzig Jahren begann sie nach ihren Wurzeln zu suchen.


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Brigitte, 77, Zahntechnikerin in Pension

Brigitte ist die Tochter eines französischen Besatzungssoldaten. Ihre Mutter wollte ihre Tochter vor Ausgrenzung und Stigmatisierung schützen und sprach erst im hohen Alter mit Brigitte über ihren Vater.

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Sigi, 68, Künstler


Sigi konnte einmal mit seinem Vater, einem amerikanischen Besatzungssoldaten, telefonieren, bevor er starb. Vor kurzem war er in den USA und lernte seine Halbgeschwister kennen, was ihm sehr viel Freude bereitet hat.

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Angelika, 77, Gemeindebedienstete in Pension


Angelika erfuhr erst mit vierzig Jahren von ihrer Mutter die wahre Identität ihres leiblichen Vaters, der ein amerikanischer Besatzungssoldat war und aus New Orleans stammte. Leider konnte sie ihren Vater nicht mehr kennenlernen.


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Sonja, 75, Sekretärin in Pension


Sonja wuchs bis zum sechsten Lebensjahr bei ihren Großeltern auf. Ihr Vater war ein französischer Besatzungssoldat aus Marokko. Sie würde gerne mehr über seine Familie erfahren und wäre auch neugierig, ob sie vielleicht Halbgeschwister hat.

Deutsch-Französischer Verein der Kinder des Zweiten Weltkrieges

„Herzen ohne Grenzen“  

http://www.coeurssansfrontieres.com

„Österreich findet euch“     

unterstützt Menschen bei der Suche nach vermissten Personen sowie Angehörigen, auch wenn deren Identität nicht geklärt ist

http:// www.oesterreichfindeteuch.at