matinee

Austria in Hollywood - Komponieren für die Traumfabrik

Werbung Werbung schließen

Wenn Filmikonen, Superstars, Newcomer und die Kreativen des Kinos die Stufen zum Podium erklimmen, um einen Oscar in Empfang zu nehmen, dann erklingen sie wieder - die in satten Sound gebetteten Fanfaren und die musikalischen Zitate aus den preisgekrönten Filmen.

Was wäre die Traumfabrik ohne Musik? Als Erfinder des typischen „Hollywood-Sound“ gelten die Wiener Max Steiner und Erich Wolfgang Korngold. In ihrer Dokumentation richtet Regisseurin Barbara Weissenbeck das Spotlight auf die zeitgenössische Generation von Filmkomponistinnen und -Komponisten aus Österreich, die mit ihren Soundtracks den Mythos von Hollywood fortschreiben.

Der Kärntner Filmmusikkomponist Adam Lukas in seinem Kreativraum in Hans Zimmers BLEEDING FINGERS Studio in Santa Monica, LA
ORF/Filmwerkstatt Wien/Roman Bagner
Der Kärntner Filmmusikkomponist Adam Lukas in seinem Kreativraum in Hans Zimmers BLEEDING FINGERS Studio in Santa Monica, LA

Komponieren im Akkord, bis die Finger bluten: Bleeding Fingers Music nennt Hans Zimmer sein Musikimperium. Der Deutsche ist einer der meistbeschäftigten und renommiertesten Filmkomponisten der Welt. Wer in seinem Team anheuern kann, hat es geschafft. Das gilt für den 32-jährigen Kärntner Adam Lukas, der unter anderem einen Emmy Award für „Outstanding Music Composition“ in der Vitrine stehen hat. Seit der Kindheit begleitet ihn Musik – wenn auch aus einem ganz anderen Genre: die Mutter Dagmar Obernosterer hat unzählige Texte zu volkstümlichen Schlagern geschrieben, ihre Wände sind mit Goldenen Schallplatten gepflastert. Wer wie Adam Lukas für die Traumfabrik arbeitet, hat keine Zeit, auf Inspiration zu warten. Auf die Frage, woher seine Gabe kommt, unter Druck den richtigen Ton zu finden, meint er: aus Kärnten.

Junge Talente werden heute eher über die sozialen Medien entdeckt. Die 21-jährige Wienerin Lily Marlovits stellte vor einigen Jahren eine eigene Komposition auf TikTok – und fiel aus allen Wolken, als sie den Anruf eines Produzenten aus den USA erhielt. Wenig später packte sie ihre Koffer, landete in Los Angeles und wurde vom Filmkomponisten-Duo „The Newton Brothers“ unter Vertrag genommen. Seither wächst ihr musikalisches Œuvre kontinuierlich an.

Lily Marlovits, die erst 18-jährig von Wien nach Los Angeles aufbrach, um dort in der Filmmusikbranche Fuß zu fassen
ORF/Filmwerkstatt Wien/Roman Bagner
Lily Marlovits, die erst 18-jährig von Wien nach Los Angeles aufbrach, um dort in der Filmmusikbranche Fuß zu fassen

Über eine klassische Audition führte der Weg des Linzers Paul Haslinger nach Hollywood. Jahrelang war er Keyboarder der Formation Tangerine Dream, die auch schon Filmmusik schuf.

Filmmusikkomponist Paul Haslinger, bekannt für u.a. seine Musik zu UNDERWORLD, an einem seiner vielen Sampler
ORF/Filmwerkstatt Wien/Roman Bagner
Filmmusikkomponist Paul Haslinger, bekannt für u.a. seine Musik zu UNDERWORLD, an einem seiner vielen Sampler

Heute komponiert und produziert er im Alleingang für Filme und Computerspiele, wobei er vor allem im Horror- und Suspense-Genre beheimatet ist. International bekannt wurde er mit Produktionen wie „Motel“, „The Girl Next Door“ und „Underworld“.

Der Wiener Filmmusik-PR-Agent Thomas Mikusz in seinem Büro am Hollywood Boulevard, Los Angeles
ORF/Filmwerkstatt Wien/Roman Bagner
Der Wiener Filmmusik-PR-Agent Thomas Mikusz in seinem Büro am Hollywood Boulevard, Los Angeles

Zu Wort kommen der Schauspieler und Filmmusik-PR-Agent Thomas Mikusz, der alle Geheimnisse der Branche kennt, sowie Walter Werzowa, Professor für Medienkomposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Der Filmmusikkomponist Walter Werzowa, der Filmmusiken zu Spielfilmen wie „Hellraiser V – Inferno,“ „Mimic 2“ und „Taking Lives“ verfasste
ORF/Filmwerkstatt Wien/Roman Bagner
Der Filmmusikkomponist Walter Werzowa, der Filmmusiken zu Spielfilmen wie „Hellraiser V – Inferno,“ „Mimic 2“ und „Taking Lives“ verfasste

Außerdem der in Klosterneuburg arbeitende Komponist Roman Kariolou, der in seinem Studio mit dem Regisseur Robert Dornhelm vergangene und zukünftige Filmmusiken bespricht.

Regie
Barbara Weissenbeck

Links: