'Unvergessen - In Erinnerung an Christiane Hörbiger (13.10.1938 - 30.11.2022)'

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Als kleines Mädchen träumte sie davon, von einem blauen Cadillac aus Grinzing abgeholt und direkt nach Hollywood chauffiert zu werden. Christiane Hörbiger wurde indes zu einem Arbeitstier am Theater und als Alleinerzieherin zur emanzipierten Frau, lange bevor das Wort in den allgemeinen Sprachschatz einging. Es folgte eine fulminante Fernseh- und Kinokarriere. Schon früh stand sie im Rang eines nationalen Heiligtums. Im Rahmen des großen Programmschwerpunkts zu Allerheiligen erinnert eine Doku an die Grande Dame der Schauspielkunst, die am 30.11.2022 gestorben ist. ORF-Kulturchef Martin Traxl traf „die Hörbiger“ zum sehr persönlichen Gespräch - über Höhenflüge und Verrisse, über späte Charakterrollen und den Mut, sich jede Eitelkeit abzuschminken.

Christiane Hörbiger
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Christiane Hörbiger wurde oft als Diva bezeichnet – wie weit gefehlt. Nicht nur mangelte ihr der Hang zur Allüre – sie galt als eine der Diszipliniertesten in der Branche – auch verzichtete sie in den letzten Jahren bei der Rollenwahl auf jeden Glamour. Da spielte sie eine Sterbenskranke, die den Freitod wählt, eine Alzheimerpatientin, die sich zusehends selbst verliert oder eine von Altersarmut betroffene Frau, die sich obdachlos auf der Straße wiederfindet. Ihre Popularität sei ihr Verpflichtung, gesellschaftskritische Stoffe unter das Fernsehvolk zu bringen, erzählte sie im Gespräch mit Martin Traxl.

Christiane Hörbiger
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Martin Traxl im Gespräch mit Christiane Hörbiger

Aller Anfang ist schwer – so war es auch bei Christiane Hörbiger. Als sie in einer Repertoirevorstellung mit der Rolle der Recha in „Nathan, der Weise“ ihr Burgtheater-Debüt gab, hagelte es Verrisse. „Eigentlich dachte ich, ich bin gut – bis ich die Kritiken gelesen habe“, sagte sie im Interview mit Martin Traxl. Die Devise „jetzt erst recht“, die ihr ihre Mutter Paula Wessely damals auf den Weg mitgegeben hatte, sollte sich bewähren. Mit Fleiß, Disziplin – und natürlich mit ihrem Talent – erarbeitete sie sich vor allem am Zürcher Schauspielhaus den Ruf eines Theatergenies. Das Fernsehen brachte ihr dann die ganz große Popularität. Das Gespräch mit Martin Traxl wird mit zahlreichen TV-Ausschnitten aus ihrer Karriere ergänzt.

Regie
Michael Meister

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