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Aus dem Rudolfinum in Prag - Konzert der Wiener Philharmoniker

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Im prunkvollen Ambiente des Rudolfinum in Prag luden die Wiener Philharmoniker und der tschechische Dirigent Jakub Hrůša gemeinsam mit Starpianist Igor Levit im September zu einem musikalischen Fest. Neben Johannes Brahms‘ Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur gab es für das Publikum im zweiten Konzertteil Antonín Dvořáks 8. Symphonie in G-Dur zu hören. Dass ausgerechnet diese beiden Komponisten auf dem Konzertprogramm standen, war wohl kein Zufall, verband die beiden doch eine lange Freundschaft: sowohl privat als auch musikalisch.

Dirigent Jakub Hrůša mit den Wiener Philharmonikern
ORF/Petra Hajska
Dirigent Jakub Hrůša mit den Wiener Philharmonikern

Auch die Musikerinnen und Musiker der Wiener Philharmoniker und den in Brünn geborenen Jakub Hrůša verbindet eine mehrjährige Zusammenarbeit. So feierte der Dirigent 2022 sehr erfolgreich sein Operndebüt bei den Salzburger Festspielen mit Leoš Janáčeks „Káťa Kabanová“. Nicht nur große Oper, auch symphonische Meisterwerke von Brahms und Dvořák liegen dem Maestro am Herzen. Davon zeugt ein neuer CD-Zyklus der Bamberger Symphoniker und deren Chefdirigenten Hrůša, der sich dem symphonischen Werk der beiden Meister widmet. Antonín Dvoráks 8. Symphonie erhält gelegentlich den Beinamen „Die Englische“, obwohl sie musikalisch wenig „typisch Englisches“ aufweist. Viel eher ist sie von der böhmischen Landschaft und dem tschechischen Volk inspiriert. Dvoráks Schaffen wurde maßgeblich von Brahms‘ Tonsprache beeinflusst. Doch als der tschechische Komponist 1889 seine 8. Symphonie schrieb, war er längst aus dem Schatten seines Förderers und Freundes Johannes Brahms getreten. Mit diesem Werk emanzipierte sich der knapp zehn Jahre jüngere Dvorák erstmals deutlich von seinem Mentor.

Der russisch-deutsche Starpianist Igor Levit
ORF/Petra Hajska
Der russisch-deutsche Starpianist Igor Levit

Die Uraufführung 1890 dirigierte Antonín Dvorák selbst – und zwar im Prager Rudolfinum. Johannes Brahms wiederum spielte eigenhändig den Klavierpart bei der Uraufführung seines 2. Klavierkonzerts. Als „ganz kleines Klavierkonzert“ bezeichnete er sein Opus 83 in koketter Untertreibung, setzte er damit doch in Sachen Länge und Virtuosität neue Maßstäbe. Beim Konzert der Wiener Philharmoniker in Prag saß der russisch-deutsche Pianist Igor Levit am großen Konzertflügel.

Bildregie
Tomáš Šimerda

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