Arnold Schönberg - Der rastlose Visionär
„Und ich gehe unbedingt, das spüre ich, einem neuen Ausdruck entgegen. Die Klänge werden hier ein geradezu tierisch unmittelbarer Ausdruck sinnlicher und seelischer Bewegungen.“
Die Dokumentation „Arnold Schönberg – der rastlose Visionär“ wirft ein neues Licht auf die komplexe Persönlichkeit und das Schaffen des Komponisten Arnold Schönberg (1874–1951). Mit Schönbergs Abkehr von der Tonalität und der Erfindung der Zwölftonmusik prägte er die Musik des 20. Jahrhunderts so folgenreich wie kein zweiter Komponist.
Sein Entdeckergeist und sein unbändiger Gestaltungsdrang erstreckten sich dabei auf alle Lebensbereiche. Neben dem musikalischen Werk, seinen politischen Schriften und Gemälden brachte er auch zahllose, oft skurrile Erfindungen hervor.
Unter der Regie von Andreas Morell zeichnet der Film ein faszinierendes Porträt, das exklusive Interviews, bisher unveröffentlichtes Archivmaterial, hochwertige Konzertaufnahmen bedeutender Werke sowie animierte Sequenzen des Animationskünstlers Luc Perez beinhaltet.
Der Schauspieler Dominique Horwitz schlüpft in die Rolle Schönbergs und zitiert Passagen aus Briefen und Tagebüchern, die den visionären Blick des Künstlers erlebbar machen.
Der Film begibt sich auf die Spuren Schönbergs – von den Gassen der Wiener Leopoldstadt und weiteren Originalschauplätzen über europäische Metropolen wie Berlin und Venedig bis in die USA. Die Zuschauenden verfolgen so den wechselhaften Lebensweg Schönbergs.
Kaleidoskopartig spiegelt sich in dem Künstlerleben exemplarisch das von Widersprüchen zerrissene 20. Jahrhundert. Die Dokumentation erzählt nicht nur das bewegte, von Katastrophen und Brüchen gezeichnete Leben Arnold Schönbergs, sondern stellt – eng verzahnt damit – die wesentlichen Pfeiler seiner musikalischen Entwicklung vor.
Dabei werden auch überraschende Einblicke in weniger bekannte Aspekte seines Lebens und seiner Persönlichkeit gegeben. Die wesentlichen biografischen Stationen, Schönbergs ethische, religiöse und politische Überzeugungen, seine musikalische Entwicklung sowie der zeitgeschichtliche Kontext dieses von zwei Weltkriegen und der Exilerfahrung geprägten Lebens bilden den roten Faden eines facettenreichen, mit fantasievollen filmischen Mitteln entworfenen Portraits.
Sein visionärer Blick, sowohl musikalisch als auch politisch, lässt ihn zu einem bedeutenden Künstler des 20. Jahrhunderts werden.
Regie
Andreas Morell