Aristoteles Onassis - Der Aufstieg zum reichsten Mann der Welt
Für seine Freunde war er einfach Ari. Sein Nachname Onassis stand für Geld, Macht, Jet Set und Sex. Aristoteles Sokrates Homer Onassis, wie er mit vollem Namen hieß, lebte nach einer simplen Philosophie, die er ebenso zielstrebig wie skrupellos verfolgte: „Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muss ihm entgegengehen.“
Der ORF zeigt Gabriele Wenglers Dokumentation, in der sie den atemberaubenden Aufstieg eines staatenlosen Flüchtlings zum reichsten Mann der Welt nachzeichnet. Am Höhepunkt seines Erfolgs umfasste die Tankerflotte des Aristoteles Onassis 900 Schiffe und er besaß eine eigene Insel. Den USA, mit denen er sich in einer Art Kleinkrieg befand, fügte er eine Demütigung zu, indem er eine Ikone der Nation heiratete – Jackie Kennedy. Doch zu seinem Lebensende musste Onassis seine ganz persönliche griechische Tragödie erleben.
Die Stadt brannte, türkische Truppen hatten die Hatz auf Griechen und Armenier eröffnet. Am Höhepunkt des griechisch-türkischen Krieges konnte Aristoteles Onassis, Sohn eines griechischen Tabakhändlers, mit knapper Not aus seiner Geburtsstadt Smyrna nach Buenos Aires fliehen. Fünf Jahre später, im Alter von 21 Jahren, hatte er mit der Produktion leichter Damenzigaretten seine erste Million verdient.
1929 crasht die Wall Street, die USA sinken in die Depression, die Weltwirtschaft fällt in Agonie – und Onassis profitiert. Er kauft Frachtschiffe um ein Zehntel ihres Ursprungwertes und ist mit einem Mal Reeder.
Er beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit Ingeborg Dedichen, Tochter eines norwegischen Magnaten und mehrt so noch seine Wirtschaftsmacht. 1938 läuft seine „Ariston“, damals größter Tanker aller Zeiten, vom Stapel, Onassis ist ein gefeierter Mann. Er ist nicht nur Tycoon, sondern zelebriert einen damals neuen Lebensstil: den des Playboy.
Nach dem Krieg eilt er nach Deutschland, wo die Werftindustrie darniederliegt, kauft alte Tanker und was von der Walfangflotte übrig ist und lässt sie wieder auf Vordermann bringen – neue Aufträge für die schwer ramponierte deutsche Industrie. Die Wunderjahre, sie sind auch Onassis zu verdanken. Im bis in die 1950er-Jahre maroden Fürstentum Monaco investiert er in Hotels, Villen und Apartmenthäuser – der Jet Set findet einen Tummelplatz.
Weniger geschmeidig läuft es in den USA, wo er wegen der Gründung illegaler Scheingesellschaften angeklagt wird. Onassis gerät ins Visier Richard Nixons und des FBI. Doch es gelingt ihm, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Äußerst bewegt war auch sein Privatleben: Mit Maria Callas verband ihn eine große Liebe, die er für einen noch größeren Coup opferte – die Hochzeit mit Jacqueline Kennedy. Kurz vor seinem Tod musste er seinen Sohn zu Grabe tragen.
Regie
Gabriele Wengler