Anselm - Das Rauschen der Zeit
"Es gibt eigentlich keine Zeit ohne Krieg", sagt Anselm Kiefer. Der deutsche - und seit 2018 auch österreichische Maler und Bildhauer hat sich sein ganzes Leben lang künstlerisch mit dem Erbe des Zweiten Weltkriegs auseinandergesetzt. Seine Arbeit war auf der Biennale und der Documenta zu sehen.

Mehr als zwei Jahre lang begleitete Regisseur Wim Wenders Anselm Kiefer, der auch in Salzburg seine künstlerischen Spuren hinterlassen hat mit der Kamera. Dabei schweift der Film durch Kiefers eindrucksvolles Croissy-Atelier, eine ehemalige Lagerhalle östlich von Paris und beobachtet den Künstler bei seiner Arbeit. Die enormen Räumlichkeiten durchquert Kiefer mit Fahrrad, Gabelstapler oder Frontlader.

Sein kreatives Schaffen gleicht einer Schwerarbeit. Er wuchtet Farbmassen auf überdimensionale Leinwände und setzt Bilder mit einem Gasbrenner in Flammen, um sie danach wieder abzulöschen. Zu seinen Lieblingsmaterialien zählt das gefährliche Blei, das er als das „Plasma der Geschichte“ bezeichnet. Es ist schwer und weich, formbar und unvergänglich zugleich.

Wim Wenders setzt Kiefers Bilder mit 3D-Technologie in Szene und enthüllt dessen Lebensweg und Inspirationen. Seine Werke sind tief in Literatur, Poesie, Geschichte, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion verwurzelt.

Der Film verwischt die Grenze zwischen Film und Malerei und taucht tief in die Welt eines der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler ein. Wenders verknüpft die Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und Frankreich, seiner heutigen kreativen Heimat.
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