Am Schauplatz

Die Sendung mit der Wurst

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Eine Reportage über die Hintergründe warum es immer weniger Fleischhauereien gibt.

Fleischhauer sind in den letzten Jahrzehnten zu einer raren Spezies geworden. Auch in großen Städten gibt es nur mehr eine Handvoll Betriebe, die diesem Handwerk nachgehen. Sie stehen aber nur an der Spitze einer Entwicklung im österreichischen Fleischgeschäft. Die Kleinen werden weniger und die Großen immer größer.

Andreas Landgraf und sein Vater in der Fleischerei beim Wurstmachen.
ORF
Andreas Landgraf und sein Vater

In Eggersdorf bei Graz ist es so, wie es früher einmal war. Der Landwirt Andreas Landgraf hält 80 Schweine, füttert sie mit dem Mais, der ringsum des Hofes auf den eigenen Äckern wächst. Die Äcker wiederum düngt der Bauer mit der Gülle seiner Schweine. Über seine Tiere sagt er: „Sie sind Lebewesen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie geschlachtet werden. Bis dahin will ich, dass es den Tieren gutgeht“. Weil er das Fleisch, bzw. den Speck oder die Wurstwaren selbst vermarktet, funktioniert sein kleiner Betrieb.

Robert Buchberger mit Schürze auf einer Terrasse im Sonnenschein beim Kochen.
ORF
Robert Buchberger betreibt mehrere Fleischer-Geschäfte in der östlichen Steiermark.

Doch es sind leider ein paar Cent pro Kilo Schweinefleisch auf oder ab, die über die Zukunft eines Betriebes entscheiden. Wegen diesem Preisdruck, bei gleichzeitig hohem Investitionsdruck hätten viele Fleischhauer nicht mehr weitergemacht, bzw. keine Nachfolger gefunden, erfahren wir von Robert Buchberger. Er betreibt mehrere Fleischer-Geschäfte in der östlichen Steiermark. Er zeigt uns ein Aktions-Blatt aus dem Jahr 1985. „Man sieht, dass damals ein Kilo Schweinsschulter 59 Schilling gekostet hat. Und kürzlich wurde in einem Großmarkt das Kilo um 3,99 Euro angeboten.“ Fleisch wurde also billiger, im Gegensatz zu den meisten Lebensmitteln am Markt. Das hat viele kleine Mäster dazu gezwungen aufzugeben.

Am Schauplatz Reporter Alfred Schwarzenberger war in Österreich unterwegs und zeigt, warum es immer weniger kleine Fleischhauereien gibt.