Hausriss an einer Fassade
ORF
Martin K. und Fabio G. haben eines der am stärksten von Rissen betroffenen Häuser in Sommerein.

Am Schauplatz Gericht

Zerbrechende Häuser

Werbung Werbung schließen

Es geht um die finanzielle Existenz und um einen geplatzten Traum: Den vom eigenen Haus.

Es hat mit feinen, kaum sichtbaren Haarrissen begonnen. An Fassaden, Wänden, in Kellern. In der niederösterreichischen Marktgemeinde Sommerein ahnte 2017/18 wohl niemand, dass diese Risse die ersten Anzeichen von Bodenbewegungen waren, die für viele Hausbesitzer zu einer Katastrophe ausarten würden. „Langsam hat man realisiert, dass das nicht etwas Großes, sondern etwas sehr Großes ist, was da dahinter steckt“, so schildert es einer der betroffenen Hausbesitzer. Die Wände knacken, Putz rieselt, Holzbalken bersten, Decken müssen notdürftig stabilisiert werden, ein Haus wurde bereits abgerissen.

Risse auf der Wand im Wohnzimmer
ORF
Martin K. und Fabio G. haben das am stärksten betroffene Haus.

Als „Am Schauplatz Gericht“ das erste Mal mit der Kamera in Sommerein war, bemühte sich der dortige Bürgermeister um finanzielle Mittel für die Betroffenen aus dem Katastrophenfonds – es kam eine Absage. Der Grund: Es handle sich nicht um einen „Erdrutsch“, sondern um vertikale Bodenbewegungen, die nicht als außergewöhnliches Ereignis im Sinne des Katastrophenfondsgesetzes angesehen würden. Und auch die Hausversicherungen lehnten eine Deckung der Schäden unter anderem mit diesem Argument ab. Mittlerweile sind mehrere Prozesse gegen die involvierten Versicherungen anhängig. Denn die Sanierung der Schäden – so überhaupt möglich – wird teuer, für die meisten unleistbar.

Franz Wiener zeigt an seiner Hausmauer die Risse.
ORF
Franz Wiener musste wegen der Risse bereits die Kellerdecke stabilisieren.

Sabine Zink dreht seit 2020 immer wieder in Sommerein und hat die Entwicklung der Ereignisse dort in verschiedenen Phasen dokumentiert. Der „Akt Sommerein“ wird nun vor Gericht entschieden.