Am Schauplatz

Reparieren statt wegschmeißen

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Eine Reportage über die neue Faszination Dinge vor dem Müll zu retten.

Mixer, T-Shirts und Handys waren lange Zeit typische Wergwerfprodukte. Doch es gibt eine Gegenbewegung. Immer öfter wird wieder geschraubt, genäht und gebastelt, um die Lebenszeit von Konsumgütern zu verlängern. Um die Umwelt zu schützen, aus Liebhaberei oder einfach um Geld zu sparen.

Manuela mit Nachbarin auf der Straße neben parkenden Autos in der Sonne, schaut sich ein kaputten Staubsauger einer Nachbarin an.
ORF
Manuela(rechts) repariert fürs ganze Grätzl. Der Staubsauger der Nachbarin (links) saugt nicht mehr.

Manuela ist in der Nachbarschaft bekannt als die, die wirklich alles reparieren kann. Wenn der Staubsauger, der Toaster oder der Mixer kaputt werden, kommt man zu ihr. „Das Schöne am Reparieren ist die Herausforderung. Es ist eine Detektivarbeit. Etwas funktioniert nicht und man muss herausfinden, wo der Fehler ist,“ erklärt Manuela. Einmal im Monat repariert sie auch ehrenamtlich in einem Reparatur-Café. 

Lukas kniet vor der Waschmaschine im Waschraum und schaut in die Kamera.
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„Wenn ich Stress habe und runterkommen will, schaue ich der Waschmaschine beim Waschen zu“, sagt Lukas, der mittlerweile 35 Maschinen vor dem Müll gerettet hat.

Lukas Goryczka sagt von sich selbst, dass seine ersten Freunde Waschmaschinen waren. Seine Begeisterung für diese Geräte begann schon, als er noch ein Kleinkind war. Mittlerweile hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Für die Firma RUSZ repariert er in Wien täglich bis zu neun Waschmaschinen. „Wenn eine Reparatur geglückt ist, ist das ein schönes Gefühl, wie wenn man auf eine Mathe-Schularbeit einen Einser bekommt“ erklärt Lukas.

Am Schauplatz-Reporterin Julia Kovarik war in den vergangenen Monaten in ganz Österreich unterwegs und erzählt Geschichten von Menschen und ihrer Faszination für das Reparieren.