Am Schauplatz

Die Lebensmittelretter:innen

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Es wird immer mehr Essen vor dem Müll gerettet, aber im Sozialmarkt fehlt es daran.

Rund eine Million Tonnen Lebensmittel landet in Österreich jedes Jahr im Müll, das meiste davon in privaten Haushalten. Gleichzeitig sind durch die Teuerung immer mehr Menschen armutsgefährdet,  der Andrang auf Sozialmärkte steigt. Initiativen zur Lebensmittelrettung boomen und doch kämpfen soziale Einrichtungen mit sinkenden Warenspenden aus dem Handel:  Bei der Wiener Tafel waren es 2022 minus 45 Prozent.

Gemüse-Groß-Markt
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Ehrenamtliche Mitarbeiter der Wiener Tafel akquirieren jeden Tag eine Tonne an Lebensmittelspenden am Wiener Großmarkt.

„Aus den Supermärkten ist die Ware zum Teil auf Null zurückgegangen“, erzählt Geschäftsführerin Alexandra Gruber.  Der Verein rettet seit 1999 Lebensmittel und gibt sie an soziale Einrichtungen weiter.

Rollende Herzen, ein weißer Kleinbus mit einer Menschenschlange davor.
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Die Rollenden Herzen bringen Sackerl mit Lebensmittelspenden in verschiedene Orte im Pinzgau, Pongau und Tennengau. Durch die Teuerung kommen immer mehr Menschen zum Bus.

Verteilen statt wegwerfen ist das Motto des Vereins „Rollende Herzen“ in Salzburg: Mit Bussen werden gratis Lebensmittel zu Menschen in Orte im Pongau, Pinzgau und Tennengau gebracht. „Natürlich merken wir die Teuerung“, sagt Obfrau Tina Widmann. „Zwischen 20 und 25 Prozent mehr Menschen kommen zu uns.“ Vor allem Mindestpensionistinnen kämpfen mit den gestiegenen Preisen.

„Am Schauplatz“-Reporterin Nicole Kampl zeigt die Folgen von  Lebensmittelrettung in Zeiten der Teuerung und den schmalen Grat zwischen Nachhaltigkeit und Geschäftsmodell.