Am Schauplatz
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Geschäftsmodell Abzocke

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Eine Reportage über Konflikte auf privaten Grundstücken zwischen Schikane und echter Besitzstörung.

Der Ärger über Anwalts-Schreiben, die wegen eines schnellen Umdrehens oder kurzen Haltens auf einem Parkplatz mit einer Klage wegen Besitzstörung drohen, ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Wer nicht zahlt, dem droht eine Verhandlung vor Gericht. Anwälte, Autofahrer-Clubs und nun auch die Politik versuchen, dieser Abzocke einen Riegel vorzuschieben. Doch wo handelt es sich um Schikane – und wo um wirkliche Besitzstörung? Ulla Kramar-Schmid und Christoph Seibel sind für die „Am Schauplatz“-Reportage „Geschäftsmodell Abzocke quer durch Österreich gefahren und haben Betroffene besucht.

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Der private Parkplatz eines Geschäfts in Wien wird von einer eigenen Firma überwacht, die alle Falschparker zur Zahlung einer Strafe auffordert .

„Wie ich aussteige, sehe ich die kleinen Schilder, dass du eine Besitzstörungsklage bekommst, wenn du stehen bleibst. Ich schau links, schau rechts, auf jeden Fall bin ich sofort wieder eingestiegen und weggefahren – und hab mir nichts dabei gedacht“, erzählt eine Betroffene, die in Salzburg kurz auf einem schlecht ausgeschilderten Parkplatz neben einem Einkaufscenter gehalten hat. Drei Wochen später hat sie eine Zahlungsaufforderung von 350 Euro erhalten – mit einer Klagsandrohung, sollte sie nicht einzahlen.

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Täglich nutzen dutzende Autofahrer den Privatgrund der Bauernfamilie, um schneller ans Ziel zu kommen.

Doch es hat sich auch gezeigt: Nicht jede Drohung mit einer Besitzstörungsklage ist Schikane. In Dornbirn etwa wird ein Bauernhof an einer Bundesstraße notorisch als Wendeplatz für PKW und LKW missbraucht. „Man hat mir darum schon den Hund zusammengefahren, denn der Hund ist einem Auto nachgelaufen, weil das war sein Revier. Und es sind drei kleine Kinder da, immer musst du sagen, ihr dürft da nicht vor gehen, weil da sind Autos.“, erzählt die Bäuerin.