
Am Schauplatz
Porno, Porno
Beim Begriff Pornofilm denken die meisten Menschen an explizite Bilder und illegale Machenschaften - den sogenannten Mainstream-Porno, der auf den großen Gratis-Plattformen im Internet leicht zugänglich ist. Ein Milliardengeschäft. Daneben gibt es aber mittlerweile auch viele andere Pornos.

Thomas Janisch verkauft seit vierzig Jahren Pornofilme mit Handlung auf DVDs in seinem Sexshop in Bad Ischl. „Manche Kunden bevorzugen das, weil sie sich im Internet keine Viren einfangen wollen“, verrät er. Die Vorlieben der Kunden ändern sich wie die Mode: „Derzeit ist die Oma-Serie sehr beliebt. Heiße Omas beim Sex. Ein guter Zuverdienst in der Pension.“

Neben den großen Pornoproduzent:innen, die ihre Filme in Studios drehen, gibt es immer mehr Pornoseiten im Netz, auf denen selbständige Darsteller:innen ihre eigenen Videos veröffentlichen und über Abonnent:innen Geld verdienen. Spätestens seit Corona brummt dieses Geschäft. Robert Royal aus Kapfenberg in der Steiermark, 32, lebt nicht nur davon, er ist auf diese Weise zum Pornostar in der Schwulenszene geworden.

Die Pornodarstellerin Jasko Fide lebt in Berlin und sucht sich aus, bei welchen Produktionen sie mitmacht, von Mainstream bis Femporn. „Wichtig ist mir faire Behandlung und Bezahlung. Und, dass ich jederzeit Stopp sagen kann.“

Ihre letzte Produktion war ein Masturbations-Film von Regisseurin und Kamerafrau Bea Blue aus Wien. Bea Blue ist in Favoriten aufgewachsen und hat früh begonnen, Pornos zu schauen. „Schon mit 14 habe ich nach guten Pornos gesucht und oft keine gefunden – jetzt mache ich sie selbst“, lacht die junge Frau.

Am Schauplatz-Redakteurin Tiba Marchetti war bei Porno-Drehs in Berlin, im ältesten Erotikkino Wiens, auf dem Pornfilmfestival Vienna, beim ÖKM - dem Herausgeber des Österreichischen Kontaktmagazins - und hat die Beteiligten gefragt, warum und wie sie arbeiten.