Abenteuer Manuskripte - Alice im Wunderland
Die ‚matinee’ spürt anlässlich der Leipziger Buchmesse und des Welt Kinderbuchtages am 2. April der Entstehungsgeschichte von „Alice im Wunderland“ nach, der Klassiker ist vor 160 Jahren erschienen.
An einem warmen Sommernachmittag 1862 unternahm Charles Lutwidge Dodgson, seines Zeichens Mathematikprofessor in Oxford, mit den drei Töchtern des Universitäts-Dekans einen Ausflug.

Um während der Bootsfahrt für Kurzweil zu sorgen, erfand er ein Märchen, in dem es um ein großes weißes Kaninchen ging, das sich einem kleinen Mädchen namens Alice näherte.

Dann kamen zahlreiche weitere Charaktere hinzu, wie der Hutmacher, die Herzkönigin oder die Grinsekatze. Die echte Alice war von der Geschichte begeistert und bat den Professor, den Text für sie zu Papier zu bringen.

Dodgson brauchte mehrere Monate dafür, und so entstand „Alice im Wunderland“ beziehungsweise die Urfassung „Alice’s Adventures Under Ground“. Das Manuskript war im Frühjahr 1863 fertig, aber der Autor beschloss, es auch noch selbst zu illustrieren, was ebenfalls mehrere Monate in Anspruch nahm.

1864 schließlich erhielt Alice Liddell das von Dodgson so liebevoll gestaltete Buch als Weihnachtsgeschenk. Es gelangte im Jahr darauf zur Veröffentlichung und wurde ein Riesenerfolg. Alice behielt Dodgsons Manuskript, bis sie es 1928 bei Sotheby’s zum Verkauf anbot.

Von Amerikanern ersteigert, wechselte das Original mehrfach den Besitzer, bevor es wieder nach London zurückkam, wo es seither in der British Library wie ein Nationalschatz verwahrt wird.
Regie
Anne-Sophie Martin