Spiel, Partie, Match
Ein Einziger war fix als am Sonntag im Wiener Volkstheater die „Nestroy-Preise“ vergeben wurden. Martin Schwab, der mit seinen 88 Jahren seit einem Vierteljahrhundert schon in der fröhlichen „Nicht-Pension“ ist, beseelt seit 63 Jahren das Theaterpublikum und bekam den Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk.

Seit fast 40 Jahren steht er auf der Bühne der Burg und hat nach wie vor Lust daran, sein Publikum zum Denken zu animieren und auch ein wenig Hoffnung zu geben. Seinen Beruf betrachtet der gebürtige Deutsche als Geschenk. Dass Theater weit mehr als Unterhaltung ist, dass es sein Publikum mit wesentlichen Fragen der Gegenwart konfrontiert und ein Spiegelbild einer Gesellschaft ist, mit all ihren Herausforderungen, Träumen und Krisen – so oder so ähnlich sehen das auch wohl auch seine Kolleg:innen.
Und da waren Big Names und jene, die es noch zu entdecken gilt, im Rennen um die begehrte Theater-Trophäe. In der Kategorie „Beste Schauspielerin“ waren Stefanie Reinsperger,

Pia Hierzegger,

Lavinia Nowak,

Anke Stedingk

und Julia Riedler nominiert.

Letztere wurde jüngst von der Zeitschrift „Theater heute“ für ihr „Fräulein Else“ am Wiener Volkstheater zur besten Schauspielerin gekürt. Drei Frauen konkurrierten um die „Beste Regie“: Leonie Böhm für „Fräulein Else“, Florentina Holzinger für „A Year without Summer“, eine Koproduktion der Volksbühne Berlin mit dem Wiener Tanzquartier und Marie Schleef für „Die Vegetarierin“ am Akademietheater.
In der Kategorie „Bester Schauspieler“ wetteiferten Nils Arztmann

und Martin Niedermair für das gefeierte Theaterepos über eine New Yorker Schwulen-Community „Das Vermächtnis“ an der Josefstadt.

Weiters waren Nick Romeo Reimann als Conférencier in Elfriede Jelineks „Krankheit oder Moderne Frauen“,

Jörg Ratjen in der Burgproduktion „Ellen Babic“

und Christian Higer für Lida Winiewicz` Stück „Die Flucht“ am Linzer Landestheater im Rennen.

Live im Studio begrüßt Clarissa Stadler den frischgebackenen Nestroy-Preisträger in der Kategorie „Bester Schauspieler“: Nils Arztmann
TV-Beitrag: Julia Fellerer