Krimi um Klimt

Ungarns Anspruch auf den ghanaischen Prinzen

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Ein wahrer Krimi im Kunstgeschehen dreht sich um das verloren geglaubte Porträt eines afrikanischen Prinzen von Gustav Klimt. Dem österreichischen Kunsthistoriker und Klimt-Experten Alfred Weidinger gelang es nach jahrzehntelanger Suche, den Porträtierten als Prinz William Nii Nortey Dowuona aus Ghana, Stammesoberhaupt der Osu, zu identifizieren.

Ölgemälde eines ghanaischen Prinzen von Gustav Klimt wird mit Pinsel gesäubert
ORF

Seit seiner Entstehung hat das Gemälde eine abenteuerliche Reise hinter sich, galt Ende der 1930er Jahre als verschollen, kehrte durch Zufall von Ungarn wieder nach Wien zurück und landete in der renommierten Galerie Wienerroither und Kohlbacher. Die sensationelle Entdeckung sollte, nach der durchgeführten Einigung mit den Erben des Gemäldes im Frühjahr, um 15 Millionen Euro bei der Kunstmesse TEFAF in Maastricht angeboten werden. Doch der Verkauf blieb aus.

Ölgemälde eines ghanaischen Prinzen von Gustav Klimt
ORF

Nun erhebt Ungarn Anspruch auf das wieder aufgetauchte Gemälde, soll es doch illegal außer Landes gebracht worden sein. Nach einem Ansuchen aus Österreichs Nachbarstaat hat die Staatsanwaltschaft Wien die Sicherstellung des Gemäldes angeordnet. Eine Ausfuhrgenehmigung liege zwar vor, jedoch wurde das Bild nicht als Werk von Gustav Klimt deklariert. Sollte sich die illegale Ausfuhr bewahrheiten, müsste das Porträt zurück nach Ungarn gebracht werden.

Historische Belege zu Ölgemälde eines ghanaischen Prinzen von Gustav Klimt
ORF

Doch was passiert dann mit den rechtmäßigen Erben, mit denen sich die Galerie Wienerroiter und Kohlbacher bereits geeinigt hatte? Nachdem Ungarn sich zu dem sogenannten „Washingtoner Abkommen“, die moralisch-ethische Übereinkunft wie man mit NS-Raubgut fair umgeht, bekannt hat, sollte die Ausfuhr rechtens sein. Der kulturMONTAG hat zwischen Wien und Ungarn Nachforschungen angestellt.

Live im Studio diskutiert Clarissa Stadler mit Peter Weinhäupl, Chef der Klimt-Foundation, über den möglichen Anspruch Ungarns auf das Gemälde des Prinzen.

TV-Beitrag: Harald Wilde

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