Chronologie einer Weltkarriere
Seit mehr als 20 Jahren hat er laut Kunstkompass, dem Ranking der Zeitschrift „Capital“, die Pole-Position. Gerhard Richter gilt als einer der teuersten lebenden Maler der Welt. Auch wenn sich der heute 93-jährige Deutsche 2017 aus dem Geschäft der Malerei zurückgezogen hat und fortan nur noch zeichnet, gilt er immer noch als weltbester Maler, als der Erfolgreichste. In Ausstellungen rund um den Globus ist er omnipräsent, auf Auktionen immer für Rekorde gut.

Menschen gingen ins Kino, um ihm beim Malen über die Schulter zu schauen, etwa in der Doku „Gerhard Richter Painting“ von Corinna Belz oder um etwas über seine Biografie zu erfahren im Film „Werk ohne Autor" von Oscarpreisträger Florian Henckel von Donnersmarck. Oder sie gehen in den Kölner Dom, um sein prominentes Fenster zu bewundern.

Was macht Gerhard Richter so erfolgreich, sein Werk so unwiderstehlich? Das Phänomen Richter ist kaum zu greifen, er ist ein Künstler, der den Stilbruch zum Prinzip erhebt.

Von den verwischten, unscharf wirkenden fotografischen Bildern, die sich dem Betrachter verweigern und gleichzeitig neugierig machen bis zu seinen abstrakten Bildern, in denen er ein raffiniertes Spiel von Zufall und Kalkül vollführt und bizarre Farbräume entstehen lässt.

Jetzt widmet die Fondation Louis Vuitton dem Superstar in Paris eine umfassende Retrospektive, die alle Schaffensperioden dokumentiert.
TV-Beitrag: Cornelia Primosch & Harald Wilde