GIRLS & GODS
In Österreich sorgt das Kopftuchverbot für muslimische Mädchen an Schulen seit Jahren für Debatten. Geht es nach der Integrationsministerin Claudia Plakolm soll das Kopftuchverbot im Februar 2026 in Kraft treten. Doch immer wieder prallen hier Fragen nach Religionsfreiheit, Gleichbehandlung und Selbstbestimmung aufeinander.

Der neue Dokumentarfilm „GIRLS & GODS" beleuchtet nun den Konflikt zwischen Frauenrechten und Religionen und nimmt dabei alle Weltreligionen ins Visier. Lassen sich Feminismus und Religion vereinen, dieser Frage geht Inna Shevchenko in dem Film nach, den sie gemeinsam mit den beiden Regisseur:innen Arash T. Riahi und Verena Soltiz gedreht hat.

Die ukrainische FEMEN- Aktivistin und Künstlerin wurde 2012 international bekannt, als sie mit nackten Brüsten und Blumenkränzen ein christliches Kreuz in der Öffentlichkeit zersägte - aus Solidarität mit dem russischen Performance-Kollektiv Pussy Riot. Weltweit hat die heute 35-Jährige für den Film mit unterschiedlichsten Frauen zwischen London und New York, zwischen Kiew und Linz über die patriarchal geprägten Strukturen der Weltreligionen diskutiert.

Sie trifft katholische Priesterinnen, eine Transgender-Rabbinerin, eine Karikaturistin von Charlie Hebdo und muslimische Feministinnen mit und ohne Kopftuch. Ihre eigene Haltung bleibt dabei immer religionskritisch. Insbesondere bei monotheistischen Glaubenslehren ist die Dominanz der Männer offensichtlich.

Sowohl der Blick in die Geschichte als auch in die Gegenwart, in andere Kulturräume sowie auf Europa, zeigt Beispiele der Unterdrückung von Frauen im Namen religiöser Systeme. Verstehen sich gottesfürchtige Frauen dennoch selbst als Feministinnen, die um Gleichberechtigung kämpfen? Inwiefern kann Religion auch Empowerment für Frauen sein? Und könnten sich Religionen gar feministisch reformieren lassen?
Über den kontroversiellen Film um Frauenrechte diskutiert Clarissa Stadler mit Inna Shevchenko live im Studio.
TV-Beitrag: Sandra Krieger