Alles ist möglich
„Eigentlich ist alles offen“ sagt Thomas Cornelius Desi, einer der Leiter der Musiktheater Tage Wien. Und meint damit die stilistische Vielfalt der zum Festival eingeladenen Produktionen. Denn fast alles ist erlaubt, mit Ausnahme ganz traditioneller Opernproduktionen.

Arbeiten aus dem In- und Ausland werden gezeigt - wie schon seit drei Jahren an unterschiedlichsten Orten der Stadt. Ganz bewusst hat man dabei die Schwierigkeiten in Kauf genommen, Spielstätten einzurichten – und damit aber auch für die jeweiligen Bühnenereignisse den idealen Raum gesucht und oft auch gefunden. Zehn Tage mit neun Produktionen und einem Club für Afterhour-Session im Festivalzentrum im WUK.

Der heurige Auftakt „The Rise. Der Klang der Geste“ lud zu einer poetischen Musik- und Tanztheaterproduktion der österreichischen Komponistin Eva Reiter.

Im Zentrum des Stücks steht der gehörlose Erzähler Ruben Grandits, der als Zeremonienmeister durch die Schlucht eines Vulkans führt, einem mythologischen Übergangsort zwischen dem Leben und der Unterwelt. Seine Gebärdensprache wird in hörbare Informationen umgewandelt und ist die Basis choreographischer Gestaltung.

Die Musiktheatertage Wien bieten noch bis 27. September an unterschiedlichen Spielorten Verschiebungen und subtile Brüche unserer sozialen und kulturellen Normen.
TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger