Ist der Feminismus am Ende?

Gertraud Klemm & die hitzige Debatte unter Feministinnen

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Cancel-Culture unter Feministinnen? Seit Wochen tobt hierzulande eine hochexplosive Debatte unter Feministinnen. Im Zentrum der Kontroverse: die Wiener Schriftstellerin Gertraud Klemm. Via Social Media wurde die Feministin von Aktivistinnen etwa als transphob beschimpft und kurzerhand wegen ihres angeblich nicht mehr zeitgemäßen Feminismus-Verständnis aus der für September geplanten Anthologie „Das Pen!smuseum“ des Leykam Verlages gestrichen.

Gertraud Klemm
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Die Kritikerinnen bezogen sich dabei auf zwei Artikel, die Klemm vor einigen Jahren veröffentlicht hat. Darin sorgte sie sich, dass in dem aufgeheizten Feminismus-Diskurs die Kategorie „Frau“ verschwinde und stattdessen Wortschöpfungen wie „gebärende Menschen“ oder „Körper mit Vagina“ zunehmend verwendet werden. Klemm hält es für „zynisch, die Existenz von Geschlecht zu hinterfragen, während zeitgleich Abermillionen von Frauen wegen ihres Geschlechts weltweit genitalverstümmelt, zwangsverschleiert, entrechtet und unterbezahlt werden“.

Gertraud Klemm
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Nach den Protesten hat der Leykam Verlag den Text zurückgezogen und machte in einer ersten Stellungnahme die Autorin selbst dafür verantwortlich. Was Feminismus heute bedeutet, scheint immer unübersichtlicher geworden zu sein. Begriffe wie „Terf“ oder „Flinta“ schwirren durch den Raum, der intersektionale Feminismus, der nicht nur die Diskriminierung wegen des Geschlechts in den Blick nimmt, sondern auch wegen sozialer Herkunft, sexueller Orientierung und Rassismus dominiert die Diskussionen.

Buch von Gertraud Klemm
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Anlässlich von Gertraud Klemms neuem Buch „Abschied vom Phallozän“ untersucht der kulturMONTAG die hitzige Kontroverse zwischen „Alt- und Jung-Feministinnen“.

TV-Beitrag: Katja Gasser & Sophie Welandt

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