Die Achse der Autokraten
Bei der Programmpräsentation hat Intendant Markus Hinterhäuser vor dem „drohenden Ende der liberalen Demokratie, das in vielen Köpfen als Wunschvorstellung herumgeistert“ gewarnt. Gleichzeitig versucht er sich mit Blick auf die Weltkrisen als Mutmacher: „Auf eine Apokalypse folgt immer eine neue Erde.“

Für die Eröffnung der Salzburger Festspiele konnte er Anne Applebaum als Festrednerin gewinnen. Die polnisch-amerikanische Historikerin, Pulitzer- und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels analysiert in ihrer Arbeit tiefgreifende ideologische Veränderungen, wie den erkennbaren Niedergang der Demokratie und die Zunahme autoritärer Bündnisse in der Gegenwart. Dabei verteidigt sie die Zivilgesellschaft und die künstlerische Freiheit als Grundwerte der menschlichen Zivilisation. Anne Applebaum gilt als eine der wichtigsten Beobachterinnen der erstarkenden Autokratien in Ost und West und als Kritikerin russischer Expansionspolitik. In der Eröffnungsrede hat Anne Applebaum vor dem Verlust des Zusammenhalts und dem Erstarken autokratischer Herrscher gewarnt.

Und bei der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur sprach der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan über die Notwendigkeit, Sprache und Literatur zu verteidigen, damit die Wirklichkeit nicht zerbricht.
TV-Beitrag: Alice Pfitzner & Peter Schneeberger