Der größte Datenklau

Kunst, KI & das Urheberrecht

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Im englischsprachigen Raum existieren bereits 50.000 Hörbücher, die nicht mehr von Menschen eingelesen wurden, sondern von Stimmen, die eine künstliche Intelligenz generiert hat. Aber nicht nur die Literatur ist betroffen. Generative KI-Systeme wie UDIO komponieren Klaviersonaten in Sekundenschnelle. Programme wie Midjourney erzeugen mithilfe von KI Bilder jeden gewünschten Stils. Damit die großen, vor allem US-amerikanischen und asiatischen Datenkonzerne solche Ergebnisse liefern können, benötigen sie für das Training ihrer KI-Systeme Unmengen an Daten. Und die holen sie sich aus dem Internet, ohne dafür zu bezahlen, obwohl es sich dabei auch um lizenzpflichtige Werke wie Fotos, Gemälde, Musikstücke, oder literarische Texte handelt.

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Ein KI-generiertes Bild

Die Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Karin Schmidt-Friderichs spricht in diesem Zusammenhang vom größten Datenklau der Geschichte. Dagegen treten jetzt die österreichische und deutsche Initiative Urheberrecht an. Mit einem aktuellen Gutachten im Gepäck, das zu dem Schluss kommt: KI-Training sei eine Urheberrechtsverletzung.

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Ein KI-generiertes Bild von Taylor Swift

Gefordert wird unter anderem eine Direktvergütung an Künstlerinnen und Künstler, mit deren Werken die Datenkonzerne viel Geld verdienen. Am 14. November will die österreichische Initiative Urheberrecht jedenfalls einen Gesetzesvorschlag dazu präsentieren. Außerdem geht der „kultur MONTAG“ der Frage nach, ob die Kunst ein Terrain ist, auf dem ausschließlich der menschliche Geist überzeugende Ergebnisse liefern kann. So viel darf hier schon verraten werden: Noch sei das so, geben sogar eingefleischte Tech-Gläubige zu. Im „kultur MONTAG“ kommen zu Wort: Karin Schmidt-Friderichs, die Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gerhard Ruiss, Autor und Präsident der Initiative Urheberrecht Österreich, Matthias Hornschuh, Musiker und Sprecher der Initiative Urheberrecht Deutschland, Ramin Hasani, CEO des KI System-Anbieters „Liquid AI“ und Gabriele Mazzini, Autor des neuen EU AI Acts, der ersten europaweiten gesetzlichen Regelung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

TV-Beitrag: Stefanie Simpkins und Harald Wilde

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