Der radikale Patriot

Das Vermächtnis von Kremlkritiker Alexej Nawalny

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Er war ein radikaler Demokrat, der sich von Putins Regime bis zuletzt nicht zum Schweigen bringen ließ. Posthum ist nun Alexej Nawalnys Autobiografie „Patriot“ erschienen. Eine Art Vermächtnis des wichtigen russischen Oppositionellen, der für seine politische Überzeugung Familienglück und Leben opferte. „Das Einzige, was wir fürchten sollten, ist, dass wir unsere Heimat aufgeben, um sie von einer Bande von Lügnern, Dieben und Heuchlern ausplündern zu lassen.“, notierte Nawalny am 17. Februar 2022 in dem Buch, das sich auf seine Tagebucheinträge stützt. „Am Ende haben sie Alexej Nawalny wahrscheinlich doch noch mit Gift getötet“, meinen Mediziner, die sich auf geleakte Dokumente russischer Ermittlungsbehörden berufen.

Nawalny
ORF

Das Misstrauen gegenüber den offiziellen russischen Angaben, wonach der 47-Jährige eines natürlichen Todes starb, ist verständlicherweise groß. Erst 2020 hatte Nawalny einen Giftanschlag nur knapp durch eine monatelange Behandlung in der Berliner Charité überlebt, der vermutlich vom russischen Geheimdienst FSB während seiner Wahlkampftour in Sibirien verübt worden war.

Nawalny

Mit dem Schreiben seiner Memoiren hatte der Kremlkritiker nach genau jenem Mordversuch begonnen. Es ist die umfassende Geschichte seines Lebens: seine Jugend, seine Berufung zum Aktivisten, seine Ehe und Familie sowie sein Einsatz für Demokratie und Freiheit in Russland - einer Supermacht, die ihn unbedingt zum Schweigen bringen wollte. 

Nawalny
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Mit spannenden Details, einschließlich bislang unveröffentlichter Aufzeichnungen aus dem Gefängnis, schildert Nawalny seinen politischen Werdegang, die zahlreichen Anschläge auf ihn und seine Vertrauten und die hartnäckigen Kampagnen, die er und sein Team gegen das zunehmend diktatorische Regime zu führen wagten.

TV-Beitrag: Eduard Erne

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Alexej Nawalny: „Patriot“
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