Titan im Showbiz

Ein Nachruf auf Quincy Jones

Werbung Werbung schließen

Ob für Michael Jackson, George Benson, Frank Sinatra, Ray Charles, Louis Armstrong, Stevie Wonder, Aretha Franklin, Miles Davis, Billie Holiday, Peggy Lee oder Ella Fitzgerald – für sie alle war Quincy Jones eine Autorität. Ein musikalischer Alleskönner, der vom renommierten „Time“ Magazin zu einem der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts gekürt wurde, der unter anderem mit 27 Grammys, 28 Emmys, dem Oscar und dem Polar Music Prize, dem Nobelpreis im Musikschaffen ausgezeichnet wurde.

Quincy Jones
APA/AFP/Timothy A. CLARY
Quincy Jones gewinnt sechs Grammy Awards im Februar 1991 in der "Radio City Music Hall"

Mit Michael Jacksons „Thriller“ produzierte er ein Album, das bis heute als eines der meistverkauften gilt. Von den Gangs in Chicago, wo Quincy Jones 1933 zur Welt kam, gelang ihm ein kometenhafter Aufstieg im US-amerikanischen Showbiz. ER war einer der ersten schwarzen Führungspersönlichkeiten, der als Komponist, Arrangeur und Produzent Musikgeschichte geschrieben hat.

 Quincy Jones
APA/AFP/FADEL
Quincy Jones beim International Musikfestival "World Rythms" in Rabat, 2011

Begonnen hat er als Trompeter bei Lionel Hampton und bei seinem Jugendfreund Ray Charles, ehe er mit Größen wie Frank Sinatra, Count Basie und Duke Ellington arbeitete. Schnell wurde sein Talent, sich zwischen den Genres zu bewegen bekannt. Schon Anfang der 1960er Jahre produzierte er Popsongs, etwa „It's my Party“ von Lesley Gore und wurde Vizepräsident der legendären Plattenfirma „Mercury Records“. Mitte der 1960er Jahre eroberte er in Windeseile auch Hollywood. Zu seinen Soundtracks zählten etwa „In the Heat of the Night“ oder „Die Farbe Lila“ von Steven Spielberg. Ein Aneurysma im Gehirn besiegelte für immer seine Trompeterkarriere.

Quincy Jones
APA/AFP/Fabrice COFFRINI
Der Jazzpianist und Komponist Herbie Hancock begrüßt Quincy Jones beim "Quincy Jones' Montreux Jazz Festival", 2008

Als Plattenproduzent gewann er einen Grammy nach dem anderen, so zum Beispiel für sein Album „The Dude“ mit Michael Jackson, Stevie Wonder und Herbie Hancock. 1985 lockte Jones die Pop-Elite ins Studio, um den Song „We Are the World“ zu produzieren. Die Hymne gegen den Hunger in der Welt spielte 50 Millionen US-Dollar ein. Gestern ist das Ausnahmetalent Quincy Jones im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles im Kreise seiner Familie gestorben.

TV-Bericht: Dietmar Petschl

Links: