FilmTIPP
In ihrem Spielfilmdebüt entführt Regisseurin Margherita Vicario das Publikum nach Venedig um 1800. Der Film spielt in einer alten Musikschule für mittellose Mädchen, die im Laufe der Handlung nichts Geringeres erfinden als die Popmusik! Der Film hat bei der diesjährigen Berlinale für Aufsehen gesorgt, wo „Gloria!“ im Wettbewerb gelaufen ist.
Im Mittelpunkt steht dabei die Magd Teresa, die von allen bloß „die Stumme“ genannt wird. Sie ist in der Hierarchie ganz unten, verrichtet die niedrigsten Tätigkeiten, obwohl in ihr ein ganz besonderes, verborgenes Talent schlummert: eine außergewöhnliche Musikalität. Als die Musikschule, das Kollegium Sant Ignazio, Besuch vom neu ernannten Papst erwartet, soll der Kapellmeister dafür eigens eine Komposition erschaffen. In einer Abstellkammer entdeckt Teresa ein Pianoforte, eine für sie und ihre Mitschülerinnen revolutionäre „Musikmaschine“. Eine Gruppe von angehenden jungen Musikerinnen versammelt sich darum, trifft sich heimlich und feilt an einem neuen, femininen Sound. Trotz Rivalität wird die Musik zu einem verbindenden Element, die Mitschülerinnen tun sich zusammen und komponieren eine neuartige und zugleich rebellische Musik: die Popmusik.
Regisseurin Margherita Vicario ist selbst Schauspielerin und auch als Singer-Songwriterin tätig. Ihre eigene Liebe zum Komponieren hat sie in ihren Film miteinfließen lassen. Sie möchte all jenen Komponistinnen ein Denkmal setzen, die zukünftigen Musikerinnen den Weg geebnet haben und in der Musikhistorie vergessen wurden.
TV-Bericht: Alexander Bogner
Ab Donnerstag | 29.08.2024 | im Kino
Spielfilm, Italien, Schweiz, 106 Minuten
Neue Visionen Filmverleih GmbH