BuchTIPP
Der altösterreichisch-französische Philosoph, Essayist, Autor und Individualpsychologe Manès Sperber war ein wichtiger Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Kritiker totalitären Denkens. Seine seit längerem vergriffenen Bücher wurden nun überarbeitet und kommentiert und sind in einer dreiteiligen Werkausgabe erschienen.
Im äußersten Osten der k. u. k.-Monarchie geboren, wurde Sperber in jungen Jahren in Wien zum Schüler des Begründers der Individualpsychologie Alfred Adler, trat in Berlin der Kommunistischen Partei bei und wurde, enttäuscht von den Stalinistischen Säuberungen, schließlich zu einem der schärfsten Kritiker linker Verfehlungen.
Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk, der die Ausgabe ausgewählter Werke betreut hat, schreibt über ihn: Sperber [...] war vielleicht der Erste, der lange vor Hannah Arendt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Nationalsozialismus, Faschismus und Stalinismus analysiert hat. Und weiter meint er, Sperber helfe uns heute, Links- und Rechtspopulismus besser zu verstehen.
TV-Bericht: Sophie Weilandt
Erschienen im Sonderzahl-Verlag.