Auf die Barrikaden

Eine Schau im MAK über Protest-Bewegungen

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Hundertausende gehen in Deutschland und Österreich auf die Straße – für Demokratie und Toleranz und gegen Faschismus und Rassismus. Auslöser dafür waren Anfang des Jahres die Recherchen des Investigativ-Netzwerks „Correctiv“.

Protest
Vicky Chan, 12. November 2014
Umbrella Movement, Hongkong, 2014

Das Journalisten-Team deckte ein unter dem Titel „Geheimplan gegen Deutschland“ organisiertes Treffen von AfD-Politikern, Mitgliedern der sogenannten Werteunion, Neonazis und Unternehmern auf, bei dem etwa über die Ausweisung von Millionen von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen wurde. Unter dem Schlagwort „Remigration“ wurde dabei über Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen mit ausländischer Herkunft aus Deutschland beraten. Ein perfides Kammerspiel, das der Wiener Volkstheater-Direktor Kay Voges am Berliner Ensemble auf die Bühne brachte. Seitdem demonstrieren hunderttausende Menschen für Toleranz und gegen Rechtsextremismus.

Protest
Tim Wagner, 26. Mai 2019
Hambacher Wald, Deutschland, Baumhaussiedlung im Hambacher Wald, 2012

Auch in Österreich, denn der frühere Kopf der heimischen Identitären-Bewegung, Martin Sellner, war mit von der Partie. Wer protestiert, setzt seinen Körper ein, um sich Gehör zu verschaffen.

Protest
Jonathan Rashad, 9. Februar 2011
Tahrir-Platz, Kairo, Ägypten, Protestcamp auf dem Tahrir-Platz während der „Revolution des 25. Januar“, 2011

Diese physische Erfahrung kann man im Wiener MAK in der neuen Schau „PROTEST/Architektur selbst machen. Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum von Protesten, das sich vom politischen Überlebenskampf einer Demokratie bis zum sozialen Happening für mehr Naturschutz erstreckt.

Proteste
Merle, 23. November 2021
Lobau-bleibt!-Proteste, Wien, Österreich, 2021–2022

Der Bogen spannt sich dabei von der europäischen Antiatomkraft-Bewegung der 1960er Jahre bis zum Sturm aufs Kapitol 2021, ein Angriff von Anhängern des damals noch amtierenden, aber bereits abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf den Kongress der Vereinigten Staaten.

Protest
ORF
Mitbegründerin von "Kontext" - Das neue Institut für Klimafragen - Katharina Rogenhofer

Wie nachhaltig Proteste sind und was sie bewirken können, fragt der kulturMontag die ehemalige „Fridays 4 Future“ Klimaaktivistin und Gründerin des Instituts für Klimafragen, Katharina Rogenhofer und den deutschen Autor Friedemann Karig. Er geht in seinem Buch „Was ihr wollt“ der Frage nach, was zum Erfolg unterschiedlicher Protestbewegungen in der Geschichte beigetragen hat.

TV-Beitrag: Stefanie Simpkins

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