Ausgezeichnet
Bis heute ist er ein ungebrochen geliebter Komiker, ein derber Philosoph des Volkstheaters, der Inbegriff des Wiener Theaters per se: Johann Nepomuk Nestroy zählt seit den 1830er Jahren zu den meistgespielten Theaterautoren in Österreich. Kein Possenreißer, sondern ein Volksdramatiker, der die Gesellschaft messerscharf porträtierte. „Die Kunst ist und bleibt einmal eine Leidenschaft“, wusste der österreichische Dramatiker und Schauspieler Johann Nestroy genau. Für ihn war sie die Bretter, die die Welt bedeuten.
„Theater ist noch relevant. Mehr denn je!“, urteilte Schauspielerin Katharina Lorenz inbrünstig in Zeiten der ausgehenden Pandemie. Wie notwendig und unerlässlich das oft totgesagte Theater ist, zeigte sich an den Nominierungen der diesjährigen Nestroy-Theater-Preise.
Seit mittlerweile 23 Jahren werden die Bühnenkünstler und Künstlerinnen für ihre Leistungen in den unterschiedlichen Kategorien, von der Besten Regie, über das Beste Stück bis zum Besten Nachwuchs mit der begehrten Trophäe geehrt. Waren es bei den Damen Stars wie Katharina Lorenz, Birgit Minichmayr, Julia Kreusch, Valery Tscheplanowa oder Saioa Alvarez Ruiz aus Florentina Holzingers umjubeltem Spektakel „Ophelia's Got Talent“, die um die Auszeichnung zur Besten Schauspielerin ritterten, mischten auch bei den Besten Schauspielern Big Names mit: Alexander Pschill, der Publikum wie Kritik mit seinem „großen Diktator“ begeistern konnte.
Sein junger Kollege Elias Eilinghoff, der schon im Vorjahr für die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde, ist für Markus Öhrns klassischen Horrorsplatter „Szenen einer Ehe“ nach Ingmar Bergmann nominiert.
Sein Kollege vom Grazer Schauspielhaus, Frieder Langenberger brilliert in Oscar Wildes „Bunbury. Ernst sein is everything“.
Nicolas Streit berührt in „Bent“, einem Theaterstück über queere Identitäten in der NS-Zeit und last but not least der große Michael Maertens, der als Fabrikant Friedrich Hofreiter in Schnitzlers „Das weite Land“ brilliert.
Der kulturMontag mit einer Zusammenfassung der Gala aus dem Wiener Volkstheater. Live im Studio begrüßt Clarissa Stadler den Besten Schauspieler Michael Maertens zum Gespräch. Wie sagte schon der alte Nestroy? „Ist alles Chimäre, aber mich unterhalt`s“!
TV-Beitrag: Katharina Huemer