Archive des Schreibens

Lydia Mischkulnig im Porträt

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In der Porträt-Reihe „Archive des Schreibens“ steht diesmal die Schriftstellerin Lydia Mischkulnig im Zentrum: eine Autorin, in deren Werk seit jeher ästhetische Fragen eng mit ethischen verwoben sind. Bereits mit ihrem Debüt „Halbes Leben“ 1994 war klar: hier ist eine am Werk, die sich die Sprache nicht einfach so gefallen lässt, vielmehr eine, die die Ansichten und Vorgaben, die in der Sprache lauern, durchbrechen will zugunsten eines neuen, anderen, freieren Blicks auf den Menschen, die Welt.

Lydia Mischkulnig
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Dass der Verzicht auf die Auseinandersetzung mit den Gräueln unserer Geschichte die endgültige Zerstörung des Humanismus zur Folge hätte: von dieser Überzeugung ist ihr gesamtes Werk durchdrungen. Überhaupt steht ihre Literatur für ein Schreiben, in dem gezeigt wird, wie sehr das große Ganze, die gesellschaftspolitischen Kontexte, in denen man lebt, jeden Einzelnen auch in seiner Privatheit, in den intimsten Seiten des Lebens, beschädigen – oder eben beflügeln kann. Ironie und Witz: beide sind aus Mischkulnigs Büchern nicht weg zu denken.

Bücher von Lydia Mischkulnig
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Lydia Mischkulnig, gebürtig aus Kärnten und in Wien lebend, zählt mit ihrem literarischen wie essayistischen Werk inzwischen zu den wichtigsten Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur. Nicht zuletzt der Umstand, dass sie Sprache zu keiner Zeit als selbstverständliches Arbeitsinstrument verstanden hat, mit dem es gilt, die Welt zu beschreiben, verbindet sie mit Ingeborg Bachmann, auf die sich Lydia Mischkulnigs Werk in vielfältiger Form bezieht.

Lydia Mischkulnig
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Die für TV und Online entwickelte ORF-Serie „Archive des Schreibens“ ist in Kooperation mit dem Projekt „Gastland Österreich auf der Leipziger Buchmesse 2023“ entstanden.

TV-Beitrag: Katja Gasser

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