Ein kunterbuntes Kulturfestival

Die neue Kunst-Riviera am Traunsee

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Eine malerische Kulisse, ein glasklarer See, ein markanter, mächtiger Berg und mitten drin die pittoreske Stadt Gmunden. Mit knapp 13 000 Einwohnern ist sie bei Gott keine Großstadt, aber auch kein verschlafenes Dorf in den Bergen.  Die Stadt im oberösterreichischen Salzkammergut am Ufer des Traunsees gelegen, der das tiefste Gewässer Österreichs ist, punktet seit Jahren nicht nur mit ihrer berühmten Keramik, sondern hier ist auch die Kunst eingezogen.  

Skulpturenpark Gmiunden
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Der herrschaftliche Toscanapark, der für die bekannte TV-Serie „Schloßhotel Orth“ als Drehort diente wurde in einen mannigfaltigen Skulpturengarten verwandelt. Auf dem idyllischen Anwesen lädt die Wiener Kunstmesse Parallel zum Verweilen und zum Schmunzeln ein. Hier lässt der oberösterreichische Künstler Hubert Scheibl im Park eine riesenhafte Zahnpastatube auf einem Thonet Sessel den Traunstein anhimmeln, oder Gert Reisinger zwei monströse Spiegeleier in der Sonne brutzeln.

Glashausinstallation
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Vom mondänen Flair der Halbinsel ist in der abgerockten Stadtgärtnerei nichts zu spüren. Ein Leerstand, den die Kunst für sich erobert hat. So etwa hat der international renommierte Künstler Marcus Geiger ein marodes Glashaus in eine radikale Installation verwandelt, und die Gmunden Photo ist in Schiffscontainer auf dem Brachland eingezogen.

Gmunden Photo
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Gezeigt werden Werke von Helmut Newton bis zur Österreicherin Elfie Semotan. Sie hat für diese Schau alle 23 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024 vor die Linse gebeten.

Gmunden Photo
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Nicht nur der bildenden Kunst wird hier gefrönt. Schon seit zwei Jahren verantwortet die ehemalige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann das Theaterfestival und da stehen alle Zeichen auf Sturm.

Szenenbild "Sturm"
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Denn in diesem Jahr ist einem der bedeutendsten Dichtern der Weltliteratur ein Schwerpunkt gewidmet. Der Shootingstar Moritz Franz Beichl inszeniert Shakespeares „Sturm“ mit Sona McDonald, Josefine Bloeb und Sebastian Wendelin in Minibesetzung am Stadttheater und Publikumsliebling Joachim Meyerhoff lädt in sein ganz persönliches Shakespeare-Universum ein.

Joachim Meyerhoff
APA/ Hans Putz

14 Jahre lang war er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und feierte mit seinen Rollen fulminante Erfolge. Dem nicht genug ist der 56-jährige Deutsche auch unter die Schriftsteller gegangen. Fünf Bücher hat er bis jetzt verfasst und mit jedem ist ihm ein Bestseller gelungen. Darin nimmt Meyerhoff sein eigenes Leben unter die Lupe, berichtet von seinen Geschwistern, seinen Großeltern in München, seinem Vater, vom Aufwachsen in einer Nervenheilanstalt sowie seinem Austauschjahr in Amerika. Im Dezember 2018 erlitt Meyerhoff in Wien einen Schlaganfall mit zeitweiliger Lähmung der linken Körperhälfte. Ein einschneidendes Erlebnis, das er in dem Roman „Hamster im hinteren Stromgebiet“ aufgearbeitet hat.

Im Gespräch mit Peter Schneeberger erzählt der sympathische Schauspieler, der mittlerweile an die Berliner Schaubühne gewechselt hat über die Höhenflüge seiner Karriere und über die Schattenseiten des Lebens.  

TV-Beitrag: Barbara Pichler-Hausegger

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