Nachrichten aus dem Kunst-All

Ralph Gleis übernimmt die Albertina

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Walter Koschatzky führte sie ganz in Grandseigneur-Manier, fachlich versiert, den Meisterzeichnungen von Superstars wie Michelangelo oder Rubens ganz untertan. Sein Nachfolger Konrad Oberhuber sperrte Dürers Hasen & seine prominenten Kollegen für die nächsten Jahre in den Stall und die Albertina zu, musste doch dringend eine Sanierung der international renommierten Graphischen Sammlung eingeleitet werden.

Klaus Albrecht Schröder
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Und dann kam Klaus Albrecht Schröder, der ganz im Sinne des Gründers, Albert Casimir Herzog von Sachsen-Teschen das Museum wieder zu einem Global Player im internationalen Kunstbetrieb modellierte. Wenn der Linzer Kunsthistoriker 2024 seine Agenden als Albertina-Chef abgeben und sich in den verdienten Ruhestand zurückziehen wird, ist er nach 25 Jahren Österreichs längst dienender Museumsdirektor gewesen.  Ein wahres Imperium hat Schröder geschaffen, Ausstellungsflächen auf 8000 m2 erweitert, notwendige Tiefspeicher installiert, internationale Leihgaben, von der Sammlung Batliner bis zu Carl Djerassis bedeutender Paul Klee Sammlung, an Land gezogen.

Albertina Modern
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Gemeinsam mit dem finanzkräftigen Hans-Peter Haselsteiner hat er als „Retter in der Not“ der Essl-Sammlung mit der Albertina Modern ein wahrlich elegantes Dach über dem Kopf mitten in der Stadt geschenkt. Doch auch eineinhalb Jahre vor dem Ruhestand liegt Schröder nach wie vor nicht auf der faulen Haut und expandiert weiter: im Fokus das ehemalige Klosterneuburger Museum der Familie Essl, das er als dritten Standort in Angriff nimmt.

Esslmuseum Klosterneuburg
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Ganz nach dem Vorbild seiner internationalen Kollegen, soll die „Albertina Klosterneuburg Essl Museum“ das sein, was die Tate Liverpool für die Tate ist, was der Louvre-Lens ist, was das Centre Pompidou-Metz ist. Denn die Sammlung ist in den Jahren enorm gewachsen, so dass nur ein Bruchteil gezeigt werden kann.

Ralph Gleis & Klaus Albrecht Schröder
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Es sind mächtige Fußstapfen, in die der deutsche Kunsthistoriker Ralph Gleis mit 1. Jänner 2025 treten wird. Welche Visionen hat der 49-Jährige, der zurzeit als Direktor die Alte Nationalgalerie in Berlin leitet? Welches Zukunftspotenzial erkennt er? Welche Rolle will Gleis in der Elite der internationalen Museumslandschaft spielen?

TV-Beitrag: Markus Greussing, Stefanie Simpkins, Harald Wilde

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