Magischer Sehnsuchtsort
Türkisblaues Wasser, sich sanft im Wind wiegende Palmen und blendend weißer Pudersand, gewaltige Felsformationen und ordentliche Brecher zum Surfen oder doch lieber die unendlichen Weiten der Dünen, die zum Philosophieren beim Spazieren einladen? Von der Baiha do Sancho auf der brasilianischen Inselgruppe Fernando de Noronha, deren majestätische Klippen uns den Atem rauben bis zum Reynisfjara Beach auf Island, dessen schwarzer Sand samt den aus dem Meer ragenden Basaltsäulen ein geheimnisvolles Wunder der Natur darstellen - die Strände dieser Welt sind so vielfältig wie faszinierend.

Ein Ort zum Träumen, der uns Menschen magisch anzieht und unsere Abenteuerlust weckt. Vom rauschenden Atlantik bis zum kraftvollen Pazifik mit seiner exotischen Südsee: warum hat der Mensch eine große Sehnsucht nach dem Meer und den Küsten, dürfen wir überhaupt davon träumen, während andere darin ertrinken, und sich die Strände als Spiegel der globalen Umweltkatastrophe erweisen?

„Jedes Körnchen am Strand ist das Ergebnis von Geschehen, die bis in die schattenhaften Anfänge des Lebens oder gar der Erde selbst zurückreichen.“ Dieses Zitat der international renommierten Biologin Rachel Louise Carson, deren Hauptwerk „Silent Spring“ als Ausgangspunkt der US-amerikanischen Umweltbewegung bezeichnet wird,

stellen die deutsche Autorin Hella Kemper und der deutsche Autor Karsten Reise an den Anfang ihres neuen Buches mit dem schlichten Titel „Strand“.

Darin spazieren der Meeresforscher und die Journalistin zwischen Kulturgeschichte und Geologie die Küsten der Nord- und Ostsee entlang, erkunden die Pufferzone zwischen Wasser und Land, das Gedächtnis krachender tektonischer und eiszeitlicher Vergangenheiten, das über Jahrhunderte Künstlerinnen und Künstler wie Max Beckmann oder Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Thomas Mann faszinierte.

Und sie beleuchten auch die Folgen des globalen Klimawandels, des ansteigenden Meeresspiegels und die starke Vermüllung, die nicht nur das berühmte Wattenmeer und seine glamourösen wie idyllischen Orte wie Sylt bedrohen.
TV-Beitrag: Sandra Krieger