FilmTIPP
Sara und Lola sind zwei Frauen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: Sara ist Ende 30 und eine erfolgreiche, verheiratete Managerin, Lola wiederum eine alleinstehende, kettenrauchende Pensionistin, die bereits drei Bypässe überlebt hat und auf gesellschaftliche Erwartungen pfeift.
Was die beiden verbindet: Lola’s Eigentumswohnung, die sie zu einem günstigen Preis an Sara verkauft. Doch die notarielle Vertragsklausel hat es in sich: Sara bekommt die Wohnung erst nach Lola’s Ableben. Trotz anfänglicher Antipathie und Sara’s Wunsch, dass Lola hoffentlich bald das Zeitliche segnet, freunden sich die beiden an und merken schon bald, dass sie nicht nur viel voneinander lernen können, sondern sich gar nicht so unähnlich sind, wie sie anfangs dachten.
Bei dem Film handelt es sich um eine Adaption des Theaterstücks „100 m2“ von Juan Carlos Rubio aus dem Jahre 2008, das seitdem 19 Millionen Zuseherinnen und Zuseher weltweit begeisterte.
Für die Leinwand hat es der spanische Regisseur Bernabé Rico adaptiert, der damit ein beeindruckendes Langspielfilmdebüt vorlegt, das nicht nur durch sympathische Figuren (allen voran Kiti Mánver) und viel Humor begeistert, sondern auch durch Lebensweisheiten, die auf erfrischende Art und Weise ans Publikum herangetragen werden. „Worauf kommt es wirklich an im Leben? Was muss ich tun, um glücklich zu sein?
Und: ist das Leben nicht viel zu kurz und die Zeit viel zu kostbar, um es immer nur den anderen recht zu machen? Sollte ich nicht die wichtigste Person in meinem Leben sein?“ – das sind die zentralen Fragen des Filmes. Auf unterhaltsame Art und Weise fordert er das Publikum auf, diesen Fragen auf den Grund zu gehen.
Beim „Goya“, dem wichtigsten spanischen Filmpreis, wurde der Film in drei Kategorien nominiert und hat zahlreiche internationale Preise gewonnen, wie etwa den Publikumspreis von Regensburg. Zu Recht.
TV-Bericht: Alexander Bogner
Infos zum Film:
Vier Wände für Zwei
EL INCONVENIENTE
ESP, 2019
Schauspieler: Juana Acosta, Kiti Manver, Carlos Areces
Regie: Bernabé Rico
Kinostart: 15. Juli