Wohnst du noch, oder lebst du schon?
Atzgersdorf im 23. Gemeindebezirk ist eines der vielen Wiener Stadtentwicklungsgebiete, wo die Bagger und Baukräne seit Jahren nicht zum Stillstand kommen. Das Gebiet entlang der Südbahn erlebte schon viele Veränderungen.
Ende des 19. Jahrhunderts kam die Industrie und mit ihr die Arbeiterwohnhäuser, die nach dem zweiten Weltkrieg durch große Wohnhausanlagen ersetzt wurden. Wiens Bevölkerung wuchs und die für die Stadt so charakteristischen Gemeindebauten linderten die große Wohnungsnot. Leistbarer Wohnraum ist auch heute ein großes Thema. Wien ist längst zum Ziel von Investmentfirmen geworden und die Wohnkosten steigen.
Mit dem Bau von geförderten Wohnungen will die Stadt dieser Entwicklung gegensteuern. „Wir müssen die Abwanderung ins Umland und zusätzliche Versiegelung verhindern“, meint Volkmar Pamer vom Magistrat für Stadtteilplanung und Stadtentwicklung. Doch für Pamer ist auch klar, dass man mit Verdichtung nicht überall auf Zustimmung trifft. Wie baut man also ein urbanes Viertel im 21. Jahrhundert?
Wie entwickelt man ein neues Wohngebiet in einem Bezirk, dessen Identität von einer dörflichen Struktur geprägt war und dessen alteingesessene Bewohner sich nur schwer mit den neuen Hochbauten anfreunden können? Wir haben Experten, Bewohner und Architektinnen um ihre Meinung gebeten.
Eine kulturMontag-Reportage über ein Stadtviertel, das sich neu erfinden muss.
TV-Beitrag: Nicola Eller & Antonia Seierl